Langenberger Theatergruppe spielt „Ein Sommernachtstraum“
Die Langenberger Theatergruppe spielt den Klassiker „Ein Sommernachtstraum“ in einer speziell für Kinder bearbeiteten Version. Die Premiere ist am 10. März.
Langenberg. Shakespeare im Kuhstall: Mit der Komödie „Ein Sommernachtstraum“ hat sich das Kuhstall-Theater aus Langenberg erstmals eines alten Klassikers angenommen. Mitnichten zu schwere Kost für das junge Publikum, ist sich das Ensemble sicher: „Wir spielen das Stück in einer kindgerecht umgeschriebenen Fassung“, erläutert Annette Haupt, die den frechen Kobold Puck verkörpert.
Protagonisten sind vier unglücklich Verliebte im alten Griechenland: Prinzessin Hermia liebt den Stallknecht Lysander, soll aber standesgemäß Demetrius heiraten. Auf den wiederum hat ihre Schwester Helena ein Auge geworfen. Als die jungen Leute in einer Mittsommernacht in den Wald bei Athen flüchten, ahnen sie nicht, dass sie im Zauberreich des Elfenkönigs Oberon und seiner Königin Titania landen, in dem es von Feen und Naturgeistern nur so wimmelt. Unter ihnen ist Puck, der mit einer Zauberblume für Verwirrung sorgt.
Eigentlich wollte das Ensemble die Komödie schon im letzten Jahr auf die Bühne bringen, doch erstmals in 20 Jahren musste die Gruppe gleich aus mehreren Gründen pausieren: Neben mehreren kurzfristigen Ausfällen — ein Darsteller musste krankheitsbedingt aussetzen, ein Ehepaar fiel mehrere Monate aus, nachdem sein Haus abgebrannt war — stand außerdem das Gymnasium Langenberg, wo geprobt wird und die Aufführungen stattfinden, wegen umfangreicher Umbau- und Sanierungsmaßnahmen nicht uneingeschränkt zur Verfüpgung. „Wir haben uns dann schweren Herzens entschieden, in 2011 nicht zu spielen“, sagt José Almansa, Regisseur der Theatergruppe. Jetzt dirigiert der Langenberger aus der Mitte des Saals Helena (Steffi Rademacher) und Demetrius (Norbert Fließ), die gerade eine Szene im Schloss proben, mit einem kleinen, aber lautstarken Megaphon zurück in die Kulisse — „ein Geschenk des Ensembles, damit er nicht so brüllen muss“, verrät Annette Haupt schmunzelnd.
Doch nicht nur die Darsteller arbeiten derzeit am Feinschliff, auch die Mannschaft hinter den Kulissen muss gründlich proben: Weil das Stück aus 14 Szenen besteht, ist das Bühnenbild eine Herausforderung. Blitzschnell müssen die Kulissen zwischen den Szenen getauscht werden. Die einzelnen Elemente sind aus Holz und mit Pappe bespannt: „Sie werden beim Umbau einfach gedreht“, erläutert Jochen Neef.
Der Trick dabei: Während die neue Vorderseite dem Publikum zugewandt ist, bestückt das sechsköpfige Team der Bühnenbauer schon während der laufenden Szene die Rückseite für den nächsten Wechsel. Das bedarf einiger Übung, damit die Zuschauer zum einen nichts von dem Umbau merken, zum anderen muss jedes Segment an der richtigen Stelle sitzen: „Sonst passen nach dem Drehen die Übergänge nicht“, so Neef.
Alle Hände voll zu tun hat derweil Vera Böttcher in der Maske: „Wir fangen vier Stunden vor der Aufführung mit dem Schminken an.“ Nur wenige Stücke seien von der Maske her aufwendiger gewesen. Die Zuschauer können sich also auf ein farbenfrohes, amüsantes Schauspiel freuen.