Wülfrath Barrierefreiheit nicht an allen Haltestellen?

Wülfrath · . Sukzessive sollen die Haltestellen im Stadtgebiet in den kommenden Monaten barrierefrei ausgebaut werden (die WZ berichtete). Fraglich war bisher jedoch, ob auch wenig frequentierte Haltestellen ausgebaut werden müssen.

Die Bushaltestelle Wolf müsste laut Nahverkehrsplan nicht barrierefrei ausgebaut werden. Der Kreis warnt jedoch vor Klagen.

Foto: Tanja Bamme

Ein Eigenanteil des sonst geförderten Ausbaus fällt der Stadtkasse zur Last. „Besonders die Haltestellen Wolf, Siepches Feld und Tillmannshöfen waren in der Diskussion“, erinnert Verwaltungsmitarbeiterin Ulrike Eberle. Sie hatte vom Mobilitätsausschuss den Auftrag erhalten, die Meinung der Kreisverwaltung zu einem Wegfall der drei Haltestellen mit den sechs Ein- und Ausstiegen zu erfragen. Im jüngsten Hauptausschuss, der im großen Saal des Rathauses stattfand, konnte Eberle Antworten liefern. Demnach bestehe zwar ein Gesetz, dass alle Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden müssen, der Nahverkehrsplan ließe diesbezüglich jedoch Ausnahmen zu. „Die Kreisverwaltung warnt jedoch davor, die drei Haltestellen nicht auszubauen, da ein Klagerisiko von beispielsweise Behindertenverbänden bestehen kann“, gab Eberle den Ausschussmitgliedern mit auf den Weg.

Zur Erinnerung: Bereits in vorangegangenen Fachausschüssen wurde auf Nachfrage der Politik mitgeteilt, dass beispielsweise die Haltestelle Wolf gerade einmal zwei Ein- und Ausstiege täglich verzeichnet. „Dabei handelt es sich um einen Anwohner“, konnte Wolfgang Peetz (Wülfrather Gruppe) in der Mobilitätsausschusssitzung berichten. Mit dem Ergebnis der Kreisbefragung zeigte er sich zufrieden. „Wir wollen die Haltestellen schließlich nicht komplett schließen, sondern nur die angedachten drei Haltestellen nicht ausbauen. Da sehe ich Kosten und Nutzen nicht ausgeglichen“, so Peetz, der sich jedoch für seine Fraktion für den Ausbau der anderen Haltestellen aussprach.

Der Beschluss zum Ausbau der immerhin 41 weiteren Bushaltestellen wird erst bei der Ratssitzung am Mittwoch, 30. März, im Paul-Ludowigs-Haus gefasst. CDU und Grüne kündigten an, noch weiteren Beratungsbedarf bis zur Ratssitzung zu haben.