Bauhof soll Spring bewässern
Weil durch die Trockenwand kein Wasser rieselt, muss sie nun künstlich befeuchtet werden.
Wülfrath. Das war schon ein kurioses Bild: Mit einem Schlauch war ein Trupp des Baubetriebshofes an der Trockenwand im Spring im Einsatz. Pflanzen sind dort eher nicht, die man zurzeit bewässern müsste.
„Wir haben die Funktionalität der Bewässerungsanlage geprüft“, teilte die Stadt auf Nachfrage mit. Die Erkenntnisse, die man dabei gewonnen hat, nennt die Stadt nicht. Sie verweist auf den Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) am 19. März. Dort soll es Infos geben.
An das Quellgebiet der Anger und den Namen Spring, der sich darauf bezieht, sollte der umgestaltete Spring erinnern. Tröpfeln, rieseln sollte es durch die Ritzen der Trockenwand, die im Idealfall Moos ansetzen sollte. Nun ist bekanntlich ein Rieseln nicht möglich.
Die technischen Voraussetzungen sind dafür nicht geschaffen worden. Soll der Wunsch der Bürgermeisterin erfüllt werden, muss nachgerüstet werden. „Ich will es rieseln sehen“, hatte Claudia Panke auf der letzten Ratssitzung gesagt. „Da unterstütze ich sie. Aber das Rieseln wird Geld kosten“, sagt AWS-Vorsitzender Axel C. Welp (SPD). Für ihn stehe aber fest: „Das Ding kann doch nicht trocken bleiben.“
Für Welp sind noch viele Fragen offen. Er erwarte im kommenden AWS nicht nur deren Beantwortung, „sondern auch einen Ausblick“. Er gehe davon aus, dass eine Lösung gefunden werde, wie nachträglich eine Berieselung ermöglicht wird.
Diese Notwendigkeit sieht auch Wolfgang Peetz (WG). Der Rat, betont er, habe mit der Neugestaltung des Springs schließlich auch eine Idee beschlossen. „Und die hieß nicht: Wenn es regnet, werden Blumen nass.“ Hätte von vornherein festgestanden, dass es keine Rieselleitung geben würde, „hätten wir als WG anders gestimmt. Dann hätte man 400 000 Euro besser einsetzen können“.
Ein Aspekt der Umgestaltung war auch, dass der neue Spring weniger Unterhaltungskosten verursachen sollte — weil die Grünpflege nicht mehr nötig sein sollte. Gut möglich, dass der Bauhof in Zukunft häufiger im Spring zu sehen ist.
Gegenüber der WZ betonte die Stadt: „In Trockenzeiten muss jedes Pflanzbeet künstlich bewässert werden, um Ausfälle in der Bepflanzung zu vermeiden. Das gilt auch für die Pflanzbeete im Spring.“
Die Bewässerungsarbeiten sollen laut Stadt durch den Baubetriebshof wahrgenommen werden. Genau das, erinnert Welp an den Ratsbeschluss, sei nicht gewollt gewesen. Das bestätigt Peetz und sagt: „Der Bauhof hat wichtigere Arbeiten.“
Übrigens: Nach WZ-Informationen hat der Test der Bewässerungsanlage ergeben, dass durch die Wand nichts rieseln kann. Das Wasser versickert, haben Nachbarn beobachtet. Details dürften auf der AWS-Sitzung erläutert werden.