Neviges Beim Dorffest wurde bis abends gefeiert

Neviges. · Unter den zahlreichen Institutionen, die sich auf dem Fest präsentierten, war der DRK-Ortsverein, der auf ein mittlerweile 125-jähriges Bestehen blickt.

Tolle Stimmung herrschte beim dritten Nevigeser Dorffest rund um den Brunnen. Da wurde gerne in gemütlicher Runde angestoßen.

Foto: ja/Ulrich Bangert

Das dritte kleine Dorffest füllte bereits am Nachmittag die Innenstadt. Am Abend herrschte rund um den Brunnen Im Orth beste Stimmung. „Das ganze Dorf kommt zusammen, der Verein hat was Tolles auf die Beine gekriegt“, lobt Björn Barnehl die Veranstalter von „Nevigeser machen das“. Thomas Wordenbeck freut sich über so viel Trubel: „Nach dem Weinfest und ,Meet and Eat’ passt das.

Maren Müller wünscht sich „Mehr davon!“ und lässt sich das Bier schmecken, dass in Mehrwegplastikbechern ausgeschenkt wird. „Das ist in Ordnung so“, findet Thomas Müller und zeigt auf die Kinder, die bei den sommerlichen Temperaturen mit nackten Füßen über die Wasserfontänen der Brunnenplatte springen. „So gibt es keine Glasscherben und keine Verletzungen.“ Die Sanitätswache vom Deutschen Roten Kreuz stand zwar für den Notfall bereit, aber sie hatte kaum was in dieser Richtung zu tun. „Wir mussten nur ein paar Pflaster verteilen“, war DRK-Ortsvereinsvorsitzender Hans-Georg Vogel zufrieden. Weil das Nevigeser DRK in diesem Jahr das 125-jährige Bestehen feiert, machten sie beim Dorffest mit. Statt kleine und große Wehwehchen zu versorgen, legten die Helfer unentwegt Würste auf dem Grill. Maximilian Henchen und die anderen Ehrenamtler stellten die Fahrzeuge und deren Ausrüstung vor.

Neben den Autos mit dem roten Kreuz erregten die nagelneuen Karossen der Autohändler das Interesse der Besucher. Weitere Info-Ständen von Nevigeser Vereinen und Institutionen belebten die Innenstadt. Gleich zweimal bejubelten die Besucher die Modenschauen von „Katis Fashion“ und Maiers Cityschuh, ergänzt durch eine Brautmodepräsentation der Schmeidermeisterin Petra Grimberg. „Eine Zuschauerin war so begeistert, die sagte mir, sie wolle unbedingt auch mal über den roten Teppich laufen. Da habe ich ihr passende Jeans angezogen und sie losgeschickt, da war sie glücklich“, so Kati Maier, die sich nach getaner Arbeit in den Feiertrubel am Brunnen stürzte. Dort herrschte bis in die Abendstunden beste Stimmung, die ein bisschen Regen nicht verwässern konnte.

„Dorfsheriff“ Heinrich Haas, der am Nachmittag in Uniform zusammen mit seinen Kollegen präsent war, kam abends in Zivil: „Die Menschen hier sind alle gut drauf und feiern friedlich. Sollte es zu Rangeleien kommen, würde ich dazwischen gehen.“ Besondere Aufmerksamkeit erfuhren die Mitglieder der Sportfreude Siepen. Der Verein hatte bereits seine Auflösung beschlossen, weil er die 15 000 Euro jährlich zur Unterhalt des Sportplatzes an der Hohenbruchstraße nicht mehr zusammen bekommt. „Den Schlüssel zu der Anlage haben vertragsgemäß vor einer Woche dem städtischen Immobilienservice übergeben, aber den Termin zur Löschung des Vereins beim Notar haben wir abgesagt“, so Minas Marugozitis, der Vorsitzende des fast verschwunden Fußballvereins. Nachdem bekannt wurde, dass bei den Sportfreunden die Luft raus ist, gab es aus dem politischen Raum viel Unterstützung für den Verein und dem weiteren Fortbestand der Sportanlage in dem bevölkerungsreichen Ortsteil.

Gespannt blicken die Siepener auf die morgige Ratssitzung, wo die Weiternutzung als des Sportplatzes als Punkt 13 auf der Tagesordnung steht. Beim Dorffest war das nur am Rande Thema: Da stand Feiern im Vordergrund. Die Frauen des Vereins hatte alle Hände voll zu tun, um fruchtige Cocktails zu servieren. Neben Caipirinha und Tequila Sunrise stand die „Siepener Schwalbe“ ganz oben, mit spanischem Likör, Wodka, Maracujasaft und Sahne.