Bereitwilliger Einsatz für Tiere in Not
Schon seit 1997 engagiert sich Benjamin Hann (28) im Tierschutzverein. Auch vor Ämtern schreckt er nicht zurück.
Wülfrath. Viele Vereine klagen über Nachwuchsmangel. Gerade bei einem Ehrenamt wie der Mitarbeit in einem Tierschutzverein, die viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es schon eine Ausnahme, wenn ein 28-Jähriger bereits seit Jahren im Vorstand mitwirkt. Benjamin Hann engagiert sich seit 1997 im Tier- und Naturschutzverein. Momentan ist er Schriftführer im Vorstand und teilt sich mit den Vorsitzenden Gitta Wöffler und Ilse Niesenhaus die tägliche Arbeit, entlaufenen und kranken Tieren zu helfen.
Benjamin Hann ist mit Tieren großgeworden. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal keine Tiere in der Familie hatten“, sagt er. Das gilt auch heute noch. Hann lebt mit seiner Freundin zusammen, beide geben Schlangen, Echsen und Fischen und seit neustem auch Kater Hannibal ein Zuhause.
Bis er 1997 ein Schulpraktikum in der Auffangstation machte, hatte er nichts mit dem Tierschutzverein zu tun. Doch die Arbeit gefiel ihm. Schnell wurde er Mitglied und übernahm mit seiner Mutter 1998 die Leitung der Jugendgruppe des Vereins. Da er seit 2003 ebenfalls Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist, ist er ein Bindeglied zwischen Verein und Wehr, die unter anderem bei der Rettung der Tiere mithilft.
Ein normaler Einsatz beginnt mit einem Anruf. Jemand bemerkt, dass zum Beispiel ein Hund durch die Stadt streunt. Oder, dass eine Katzenfamilie im Gebüsch haust. Manchmal geht es sogar um ausgebüxte Pferde. Wenn der Tierschutzverein benachrichtigt wird, ziehen entweder Wöffler oder Hann los und schauen, wie sie helfen können. Katzen werden mit Körben und Fallen eingesammelt, dann wird versucht, die Besitzer ausfindig zu machen. Gibt es keinen, muss ein neuer gefunden werden. In der Zeit hält Hann auch schon mal Tiere zu Hause: Verletzte Tauben, Echsen oder Schildkröten haben sich schon bei ihm auskuriert.
Das Amt ist nicht immer leicht, denn schließlich studiert der Tierschützer seit 2008 Sicherheitstechnik an der Uni Wuppertal und hat zwei Nebenjobs. „Es macht aber viel Spaß, den Tieren helfen zu können. Und die Menschen sind immer froh, wenn es jemanden gibt, der sich darum kümmert“, sagt Hann. Gute und schlechte Nachrichten liegen dabei oft eng beieinander. Im vergangenen Jahr, erinnert sich Hann, habe er eine Taube aus unwegsamem Gelände bergen können. Der Vogel musste dann aber trotzdem eingeschläfert werden.
Benjamin Hann kann sich durchaus vorstellen, später einmal ganz an die Spitze des Vereins zu gehen. Gitta Wöffler wäre das Recht: „Es ist ein arbeitsreiches Ehrenamt, deshalb ist es nicht einfach, so jemanden wie Benjamin Hann zu finden. Wir würden uns freuen“, sagt sie. Möglicherweise stellt er sich zur nächsten Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden, um in die Arbeit hinein zu schnuppern, kündigt er an.
“ Ansprechpartner bei Tiernotfällen:
Vorsitzende Brigitta Wöffler, Telefon 0 20 58/7 02 99,
Ilse Niesenhaus, Telefon 0 20 58/7 17 58,
und Benjamin Hann, Telefon 01 78/1 61 44 02.