Betreuung: 20 Kinder ohne Kita-Platz

Der Jugendhilfeplaner ist zuversichtlich, dass bis zum 1. August für alle eine Lösung gefunden wird.

Wülfrath. Er wolle nichts dramatisieren. „Das ist ein ganz normales Geschäft“, sagt Jugendhilfeplaner Udo Neumann. Dennoch muss er feststellen, dass — Stand 24. Januar 2013 — rund 20 Kinder im Sommer keinen Platz in einer der zehn Kindertagesstätten finden werden. Das betrifft laut Neumann den U 3-Bereich ebenso wie die Ü 3-Nachfrage. „Das beunruhigt mich aber noch nicht“, sagt er zur Situation auf WZ-Nachfrage.

In dieser Woche hat die Stadt die Gespräche und Verhandlungen mit den Trägern der Einrichtungen abgeschlossen. „Da ist eine vertrauensvolle Ebene“, betont Neumann. Gemeinsam unternehme man alle Anstrengungen, dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz auch für Unter-Dreijährige ab dem 1. August weitgehend sicherzustellen. Dafür werden im Kommunalen Familienzentrum Ellenbeek und in der DRK-Kita weitere Gruppen für Zwei- bis Dreijährige umgebaut.

„Der Umbau ist jetzt aber ausgereizt“, sagt Neumann. In keiner der bestehenden Einrichtungen könnten in Zukunft neue Plätze geschaffen werden.

Von der Landesvorgabe, in der U3-Betreuung eine Quote von 33 Prozent anzustreben, hält er nicht viel. „Das sagt nichts über den tatsächlichen Bedarf aus“, sagt er aus seiner Erfahrung von mehr als 20 Jahren in der Jugendhilfe. So erfülle Wülfrath bei den zwei- bis dreijährigen Kindern eine Quote von rund 80 Prozent, „bei den Unter-Zweijährigen ist der Wert geringer, aber auch die Nachfrage ist kleiner“.

Bis auf die Kita Chemnitzer Straße und die Arche Noah nimmt keine Einrichtung Kinder unter zwei Jahren auf. „Da setzen wir den Schwerpunkt bei den Tagespflegeplätzen“, sagt Neumann. Bei sechs Tagesmüttern werden 23 U 3-Plätze angeboten. Das reicht nicht, um den Bedarf zu decken. Alle Bestrebungen, mehr Tageseltern zu gewinnen, haben bisher nicht gefruchtet. „Wir müssen diesen Bereich intensiver betreuen,“ sagt Neumann. Allerdings fehle dazu im Jugendamt aktuell das Personal.

In der ersten Februarwoche wird die Stadt die Eltern anschreiben und informieren, wie es mit deren Anträgen auf einen Kita-Platz bestellt ist. Bis zum 21. Februar müssen sie sich bei der Stadt melden. Auch bis dahin könne es noch Bewegung geben. Entscheidend sei, dass am 1. August ausreichend Plätze zur Verfügung stehen. „Bis zum Sommer passiert immer etwas“, sagt Neumann. Und: „Wir werden vor dem Rathaus keinen Bus voller Eltern haben, die für einen Kindergartenplatz demonstrieren.“