Bruder Paul ist seit 50 Jahren Franziskaner
Der 72-Jährige ist viel in der Welt herumgekommen, war unter anderem lange in Rom.
Velbert. Gestern blickte Bruder Paul Waldmüller auf 50 Jahre Ordensleben zurück. „Ich stand schon als Zwölfjähriger dem Orden nahe. Das Kloster in Freystadt in der Oberpflaz war nur acht Kilometer entfernt, also besuchte ich dort das Seminar“, berichtete der 72-jährige Geistliche. „Ich wollte mich vom Willen Gottes leiten lassen, für andere einstehen und das Evangelium leben“, begründet er seine Entscheidung, der Gemeinschaft der Franziskaner beizutreten.
Bruder Paul Waldmüller, Franziskaner
Durch die göttliche Führung kam Paul Waldmüller viel in der Welt herum: Nach Nürnberg, Landshut, Bamberg kam er nach Rom. In der Ewigen Stadt weilte er am längsten: In den 13 Jahren dort wirkte er unter anderem als Beichtvater. Zurück in Deutschland kam er wieder nach Bayern, vor sechs Jahren gelangte er über einen Aufenthalt in der Rhön nach Neviges. „Ich fühle mich sehr wohl hier. Hier lebt man miteinander und füreinander“, bekannte der Seelsorger am Rande der Eucharistiefeier im Mariendom.
Ruhe und Kraft schöpft der Franziskaner beim Wandern, gerne ist er im Bergischen Land unterwegs. Seine ruhige und besonnene Art haben Menschen in Neviges über alle Konfessionsgrenzen hinweg in Konfliktsituationen schätzen gelernt. So verband Ute Pieczewski mit einem Blumenstrauß die besten Wünsche und tiefe Dankbarkeit. Die ehemalige Lehrerin der Hardenbergschule ist Pater Paul sehr verbunden, weil er sich vor zwei Jahren der Schüler der zehnten Klasse angenommen hatte, als einer der Mitschüler mit seinem Motorrad schwer verunglückte und die Jugendlichen traumatisiert waren. Vor und im Pilgersaal warteten viele Menschen nicht nur aus Neviges, sondern von seinen vielen verschiedenen Lebensstationen, um dem Ordensjubliar zu danken und um ihm alles Gute für sein weiteres Leben mit auf den Weg zu geben.