Bürger nehmen Fortschritte wahr
Um die Velberter am Konzept für den Rad- und Fußverkehr teilhaben zu lassen, organisierten TBV und Planungsbüro einen Spaziergang und eine Radtour.
Velbert. „Die Resonanz war mau“, war Rainer Jadjewski über die Beteiligung des Planungsspaziergangs und der Radtour ein bisschen enttäuscht. Während der Planungsexperte der Technischen Betriebe Velbert (TBV) eine größere Beteiligung erwartet hatte, war Michael Kopp vom Büro Stadtverkehr über die Kompetenz der Teilnehmer aus der Bürgerschaft begeistert: „Die hatten sich kundig gemacht, das gibt es nicht so oft“, lobte der Ingenieur des Hildener Planungsunternehmen, das für die Stadt Velbert einen Handlungsfaden für die Innenstadt erarbeitet.
Rainer Jadjewski, Planungsexperte der Technischen Betriebe Velbert
Im Rahmen der Umsetzung des Integrierten Energie- und Klimakonzepts der Stadt Velbert wird ein Rad- und Fußverkehrskonzept aufgestellt, das durch die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit finanziell gefördert wird. „Nach unserer Bestandsaufnahme wird eine Analyse erstellt, in der Haupt- und Nebenwege, aber auch schöne Wege aufgezeigt werden“, so Michael Kopp, für den die Einschätzungen der Ortskundigen sehr wichtig sind und der den Spaziergang als „sehr positiv“ empfunden hat. Ihm ist aufgefallen, dass die Velberter wahrgenommen haben, dass in Sachen Nahmobilität viel passiert ist. „Das ist für die TBV ein echter Ansporn.“
Dennoch gibt es viel zu tun: So ist der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) immer noch auf den Autoverkehr ausgerichtet, wie Rainer Jadjewski feststellen musste. Ein Anliegen ist es, diesen zentralen ÖPNV-Knoten gut an die im Bau befindliche Stadtgalerie anzubinden. „Die jetzige Querungshilfe auf der Offerstraße könnte anders ausfallen“, lautet seine professionelle Einschätzung. Weil der neu gestaltete Platz am Offers keine Mauer mehr haben wird, sollen die Passanten entlang der „Alten Herrlichkeit“ bequem das Einkaufszentrum erreichen können.
Breitere Gehwege werden entlang der Sternbergstraße gewünscht. Durch eine neue Bebauung am nördlichen Rand soll dort mehr Platz für die Fußgänger geschaffen werden. Während die Planung dafür noch lange nicht spruchreif ist, wird die Kurve zur Thomasstraße hin „geschmeidiger“, wie der TBV-Planer es nennt.
„An der Ecke Friedrichstraße/Sternbergstraße wurde bereits ein Haus abgerissen, dort entsteht ein kleiner Platz mit Bänken und Fahrradständer. Radfahrer können dort ihre Räder abstellen und in die Fußgängerzone gehen.“
Bei der Aufstellung des Fuß- und Radwegekonzepts für Velbert-Mitte hat der Planer Neviges nicht aus den Augen verloren. „Um dort von S-Bahnhof zum Busbahnhof zu kommen, müssen sich die Fußgänger erst einmal durch parkende Autos schlängeln, das ist nicht so toll“, stellt der Verkehrsplaner fest. Er hofft, dass das benachbarte, große Gebäude irgendwann durch einen Investor abgerissen wird. „Dann können wir schauen, wie man das Parken Auf der Beek anders gestalte, das haben wir in unserem Themenspeicher.“ Für Radfahrer sieht der TBV-Ingenieur keine Knackpunkte in Neviges: „Mit den Angebotsstreifen stimmen wir die Autofahrer auf den Radverkehr ein, und wer möchte, kann an der Siebeneicker Straße auf dem Gehweg radeln.“