Bürgerbusverein muss sparen

Die hohen Kraftstoffpreise und Reparaturen zwingen die Ehrenamtlichen dazu, 2013 unrentable Strecken aus dem Fahrplan zu streichen.

Neviges. Weiter mit bewährtem Team: Der Bürgerbusverein Neviges/Tönisheide hat seinen Vorstand im Amt bestätigt. Vorsitzender Gunnar Rother zog mit Blick auf 2011 Bilanz für ein „ereignisreiches, schwieriges Jahr“. Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben habe sich drastisch vergrößert.

Die Gründe erläuterte Fahrdienstleiter Hans-Willi Schwinning auf der Jahreshauptversammlung: Zum einen hatten Getriebeschäden in beiden Bussen sowie eine defekte Tür dazu beigetragen, dass mit Ausgaben von rund 17 300 Euro der Haushaltsansatz für Instandhaltung und Reparaturen um mehr als das Doppelte überschritten wurde. Allerdings dürfe man bei diesem heftigen Ausrutscher nach oben die Kilometerleistung der Busse und die außergewöhnliche Beanspruchung durch den Stop-and-go-Betrieb nicht außer Acht lassen.

Zum anderen schlugen die hohen Treibstoffpreise voll auf die Kalkulation: „Das hat uns 2011 gewaltig die Suppe verhagelt“, sagt Schwinning. Als Konsequenz komme man um die Streichung unrentabler Strecken nicht herum, meinte Rother: „Wir müssen über den Fahrplan ab 2013 reden“, machte der Vorsitzende deutlich. Eine Fahrplanumstellung hatte es schon 2011 gegeben, nachdem die Zahl der Fahrgäste drastisch um mehr als 3 000 auf 10 570 eingebrochen war. Mit einem Plus von knapp 800 ist die Tendenz in 2011 wieder steigend.

Pressesprecher Wolfgang Schneidewind sah nach Auswertung der Fahrgastzahlen aber noch andere Ursachen: So habe sich 2010 der heftige Winter auf den Betrieb ausgewirkt, der aufgrund des Schnees sogar teilweise eingestellt werden musste.

Der Tönisheider hat zudem strukturelle Veränderungen beobachtet: „Viele treue Fahrgäste sind verstorben oder gesundheitlich nicht mehr in der Lage, den Bus zu nutzen.“ Auf der anderen Seite seien die „neuen Älteren“ viel mobiler und häufig noch mit dem eigenen Auto unterwegs.

Einen Dank richtete Rother an die ehrenamtlichen Fahrer, die „in vorbildlicher Weise“ ihren Dienst erfüllten, an die Kollegen, die die Busse pflegten, sowie an die Sponsoren, ohne die der Betrieb des Bürgerbusses schwerlich möglich sei. Er und Schatzmeisterin Ute Meulenkamp — beide seit Gründung des Vereins im Jahr 2000 auf ihrem Posten — wurden wie auch Geschäftsführer Eckhard Bathen einstimmig wiedergewählt. Für Wolfgang Schneidewind, der als Besitzer wie auch als Pressesprecher ausschied, wurde Hans-Joachim Bahr in den Vorstand berufen. Die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins hat Alfredo Fischer übernommen. Komplettiert wird der Vorstand durch Fahrdienstleiter Schwinning und den zweiten Vorsitzenden Bernd Quidenus, die turnusmäßig aber nicht zur Wahl standen.