Bürgermeister hört sich Sorgen und Nöte an
Ob lästige Pfützen, unzureichende Schulbusverbindungen oder private Jobsuche — Dirk Lukrafka blieb keine Antwort schuldig.
Neviges. Wenn viele Nevigeser auf ihrem Markt unterwegs sind, kommt in Abständen der Bürgermeister, um sich die Sorgen und Nöte der Menschen anzuhören, um sie zu notieren und sie weiterzuleiten, damit sie abgestellt werden. Gestern war es mal wieder soweit, Dirk Lukrafka (CDU), Mitarbeiter des Beschwerdemanagements, der Fachabteilungen, der Technischen Betriebe (TBV) und der Stadtwerke hatten Sprechstunde.
Der Tönisheider Udo Linke ärgert sich, dass eine Wasserrinne an der Bushaltestelle an der Wülrather Straße sich abgesenkt hat und sich nun bei Regen das Wasser darin staut. „Das gebe ich an die TBV weiter“, versprach der Bürgermeister.
Einen ganzen Katalog an Fragen und Anregungen hatten Britta Burkhardt und Tanja Vöth mitgebracht. Die Mütter bemängeln, dass es für die Grundschüler aus dem Bereich Hügelstraße keine Anbindung mehr für den Schulbus gibt. „Sie finden es doch auch nicht gut, wenn jeden Morgen die Eltern mit dem Auto die Kinder bis vors Schultor fahren?“, fragten sie den Bürgermeister suggestiv. „Die Schulverkehre wurden eingestellt, weil sie nicht ausgelastet waren“, begründet der Verwaltungschef die Entscheidung. „Dafür besteht aber der Anspruch auf ein Schoko-Ticket.“ Eine Regelung, mit der sich die Frauen nicht so recht anfreunden können. „Haben sie schon mal ein sechsjähriges Kind so zur Schule fahren lassen? Die Ortsbusse sind morgens sehr voll, das ist für die kleinen Grundschüler schon grenzwertig.“
Darüber hinaus ist den Nevigeserinnen aufgefallen, dass die Ortsbuslinien nicht in Google Maps eingepflegt worden sind. „Für Ortsfremde kann das ein Problem sein.“ Die beiden hatten weitere Wünsche an den Öffentlichen Nahverkehr. So soll demnächst der Takt der S 9 verlängert werden. „Das ist nicht in unserem Interesse, das stellt uns nicht zufrieden“, so die klare Haltung des Bürgermeisters, der gleichzeitig um Verständnis bittet, dass die Stadt zwar entsprechende Stellungnahmen abgibt, aber nur einen begrenzten Einfluss auf die entscheidenden Unternehmen hat.
Schließlich merkte Tanja Vöth an, dass an der Hügelstraße im Bereich des Erdbeerfeldes Stellflächen fehlen, aber gerade in diesen Tagen die Selbstpflücker ihre Autos so parken, dass gefährliche Situationen entstehen, besonders für Abbieger von der Asbrucher Straße. „Dem gehe ich nach“, versicherte Lukrafka.
Ein ganz anderes Anliegen brachte Otto Rasch vor. Der Vorsitzende des Bundes der Heimatvertriebenen regte an, dass der Gedenkstein seines Verbandes am Hardenberger Schloss mit einer Hinweistafel am Weg mehr Aufmerksamkeit erhalten soll. „Ich schätze, das ist eine Angelegenheit der KVBV“, so der Bürgermeister.
Ein Bewohner der Hügelstraße trug die Sorgen eines Nachbarn vor. „Der sagt, die Eimer der Straßeneinläufe wären seit Jahren nicht mehr geleert worden.“ „Wenn das so wäre, dann würden da Bäume rauswachsen“, lacht Bernhard Wieneck von den Technischen Betrieben Velbert. „Da kann der Nachbar ganz beruhigt sein, diese Eimer werden zweimal im Jahr gereinigt.“
Es gibt auch sehr persönliche, fast schon verzweifelte Anfragen beim ersten Bürger der Stadt, der von einem Langzeitarbeitslosen angesprochen wurde, ob es bei der Verwaltung keinen Job im kaufmännischen Bereich für ihn gibt. „Und wenn nicht, Sie haben doch Kontakte zu vielen Firmen in der Stadt.“