Neviges Bürgerpark soll über das Jahr 2030 hinaus Bestand haben

Neviges. · „Eine tolle Initiative, ich bin sehr beeindruckt“, fasste Kerstin Griese ihre Eindrücke nach dem Rundgang durch den Bürgerpark zusammen. Zuvor hatten Wilbert Hager, der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Parkanlage Tönisheide, und seine ­Stellvertreterin, Marlies Ammann, der SPD-Bundestagsabgeordneten die Geschichte der Grünlage im Herzen von Tönisheide erzählt.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (v.l.) ließ sich von Marlies Ammann und Wilbert Hager den Bürgerpark Tönisheide zeigen.

Foto: Ulrich Bangert

„Einst gehörte das Gelände der Mina Morschel, es wurde als Grabeland genutzt“, holte Wilbert Hager weit aus. „Die Kleingärtner zogen neben dem katholischen Friedhof um, hier sollten Häuser gebaut werden. Das wollten viele Bürger nicht, es gründete sich eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Grünfläche zu erhalten. Dann sagte mir Willi Bender: ,Wilbert, komm, wir gehen einen Kaffee trinken’, und dabei fragte er, was das Grundstück kostet. Der Plan des Bürgerparks war geboren.“ Beide gingen zusammen zur Wirtschaftsförderung und stellten das Projekt vor. Das war 2003, zwei Jahre später wurde der Verein gegründet und vereinbart, dass es 25 Jahre lang der Bürgerschaft als Park zur Verfügung steht.

„Als erstes haben wir die Anlagen hergerichtet, die Technischen Betriebe Velbert hatten uns die Lampen und Mülleimer gespendet.“ Hager bedauert, dass der Verein keine große Sprünge machen kann: „Wir haben 100 Mitglieder, die zehn Euro Jahresbeitrag zahlen. Da ist man auf Feste angewiesen, die Einnahmen bringen, so wie das Treckerreffen. In diesem Jahr wollte Corona mitfahren. Da haben wir nein gesagt und machen das Fest erst, wenn alle wieder gesund sind.“ Ein bisschen wehmütig denkt der Vereinschef ans vergangene Jahr zurück: „Da waren im Park 80 alte Trecker, auf der Kirchstraße standen 80 Oldtimer, das Kinderkationen auf dem Kirchplatz – das war ein fantastisches Fest.“

Hager spricht auch künftige Projekte an: „Wir möchten gerne mehr im Park machen, nämlich eine Boulebahn und ein Schachbrett mit vier Bänken drum herum.“ Zweimal im Jahr findet ein Aktionstag statt, bei der die Mitglieder den Park auf Vordermann bringen. Marlies Ammann lobt das Engagement eines 17-jährigen Schülers, Sohn eines Mitglieds: „Immer wenn es nötig ist, ist der mit dem Rasentrecker unterwegs und hält die Wiese kurz.“ Willi Bender hatte den Aufsitzmäher und einen Freischneider dem Verein gespendet. „Da fallen immer wieder Reparaturen an, die bezahlt werden müssen“, verweist die CDU-Ratsfrau auf laufende Kosten.

Was die Hundeliebhaberin stört, sind jene Hundebesitzer, die ihre Lieblinge nicht anleinen und die dann ihre Haufen zurücklassen. Wilbert Hager sieht es immer mit Wohlwollen, wenn Familien in den Park kommen und sich auf den Grünflächen niederlassen und die Kinder Ball spielen. „Besonders gerne kommen ausländische Mitbürger, die gehen wieder, ohne Abfall zu hinterlassen.“

Überhaupt gibt es wenig Ärger mit Vandalismus im „Benderpark“ wie der Volksmund sagt: „Die Tönisheider achten auf ihren Park.“ Marlies Ammann gibt zu bedenken, dass für den Bereich ein gültiger Bebauungsplan besteht: „Ab 2030 könnte hier gebaut werden.“ Wilbert Hager ist sich ziemlich sicher, dass sich Tönisheider darüber hinaus an dem grünen Oase erfreuen können: „Willi Bender hat mir gesagt, dass er vorhat, den Pachtvertrag mit dem Parkverein um 15 Jahre zu verlängern, darum ist noch wichtiger, Boulebahn und Schachbrett anzugehen.“