Camps machen Lust auf Tennis
Ab Montag lernen Kinder und junge Erwachsene beim TC Blau-Weiß die Grundlagen, aber auch technische Feinheiten des „weißen Sports“.
Wülfrath. Lea Bachmann ist mit ihren elf Jahren ziemlich aktiv: Nach der Schule geht sie zum Tanzen oder Schwimmen oder spielt Gitarre. Ihre ganz große Leidenschaft aber gehört dem Tennis. „Meistens spiele ich dreimal die Woche, manchmal aber auch öfter“, erzählt das sportliche Mädchen, während sie ihrem jüngeren Bruder Lenn bei seinem Halbfinalmatch im Rahmen der Jugendbezirksmeisterschaften zuschaut. „Ich hab auch teilgenommen, bin aber leider schon ausgeschieden“, seufzt sie, bleibt aber fair, „die andere war schlicht und einfach besser.“ Lea und Lenn trainieren seit Jahren beim Tennisverein Blau-Weiß. Für eine gute Jugendarbeit ist der Verein bekannt, derzeit sind es rund 130 Kinder und Jugendliche, die regelmäßig herkommen.
Andreas Hahn, Jugendwart des TV Blau-Weiß Wülfrath
„Ich finde die Jugendarbeit gut, sie lehren mit viel Freude und Spaß, wer allerdings in den Profibereich gehen möchte, muss sich dann woanders hin orientieren“, beschreibt es Susanna Bachmann, die Mutter von Lea und Lenn, und ergänzt: „Sie haben hier wirklich gute Trainer.“ Einer von ihnen ist Thomas Gössel, 19 Jahre und vor allem für die Bambini zuständig. Jetzt steht er am Spielfeldrand und beobachtet den zehnjährigen Lenn, den er ebenfalls an und ab trainiert. „Der hat wirklich absolut Potenzial“, schwärmt Thomas Gössel. „Er hat einen guten Aufschlag, ist sehr beweglich und konzentriert. Er hat auch schon andere Meisterschaften gewonnen.“
Meistens aber übernimmt eine externe Tennisschule den Nachwuchsunterricht für den Verein. Einer der beiden Trainer, Mathias Huning, hat selbst seine ersten Erfahrungen beim Wülfrather TV Blau-Weiß gesammelt und ist mittlerweile mehrfacher Deutscher Meister und vierfacher Seniorenweltmeister.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Matthias Schramm bietet er auch die Tenniscamps in den Sommerferien an. „Die beiden von Montag bis Freitag stattfindenden Kinder- und Jugendcamps beginnen täglich um 10 und enden um 15 Uhr, darin enthalten ist auch ein Mittagessen“, sagt Jugendwart Andreas Hahn, „das Erwachsenencamp ab 16 Jahren ist von 17.30 bis 20 Uhr angesetzt, ebenfalls fünf Tage lang.“ Teilnehmen können sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene, je nach Alter und Spielniveau bewegt sich das Programm zwischen Grundlagentechnik und wettkampforientierten Trainingseinheiten.
Jugendwart Andreas Hahn sieht in den Camps eine große Chance für die Nachwuchsakquise: „Uns geht es wie anderen Vereinen auch, der Nachwuchs bleibt zunehmend aus, vor allem Mädchen sind schlecht zu erreichen. Das heißt, sie probieren es schon mal, bleiben dann aber nicht am Ball.“ Dabei, so findet es Lea, ist Tennis einfach ein toller Sport, bei dem man eine ganz Menge, auch fürs Leben, lernen kann. „Ich habe gelernt, mich besser zu konzentrieren und an mich zu glauben und zu kämpfen. Und, nicht vorzeitig aufzugeben. Das ist doch toll!“