Cevapcici machen den Unterschied
Das Balkan-Eck an der Goethestraße ist der etwas andere Imbiss in der City. Nathalie Tasi serviert die Hackröllchen sogar auf Pizza.
Wülfrath. Das Balkan-Eck sieht mit seiner Seitentheke aus wie ein kleines, gemütliches Deli aus den USA. Auch die Speisekarte hebt sich an der Goethestraße 38 deutlich von der normalen Pommes-Bude ab. Zwar dürfen Currywurst und Pizza nicht fehlen, allerdings kommen die allermeisten Kunden wegen der Balkan-Küche. „Die Cevapcici-Tasche ist das meistverkaufte Gericht“, verrät Inhaberin Nathalie Tasi. Stolz ist sie ebenso auf ihre Langos, eine ungarische Hefeteig-Spezialität. „Viele Kunden probieren die einmal aus. Und wer einmal probiert, der bleibt hängen“, sagt die 29-Jährige und grinst.
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Wir sind die City
Seit dem 4. April gibt es in dem kleinen Ladenlokal, das zwischenzeitlich Büro-Räume beherbergte, wieder einen Imbiss. Und die Gesichter hinter der Theke sind einigen Wülfrathern bereits bekannt. Schon beim vergangenen Herzog-Wilhelm-Markt (HWM) waren Tasi und ihre Familie mit einem Stand vertreten und bewiesen den Wülfrathern erstmals ihre Kochkünste. „Wir wollten damals ausprobieren, wie unser Essen ankommt und das schlug ein wie eine Bombe“, berichtet Tasi. Anschließend war die Balkan-Küche drei Monate in Form eines Imbiss-Wagens vor Poco zu finden — theoretisch. Der Standort stellte sich im Nachhinein nicht als ideal heraus.
Letztendlich gab der große Zuspruch vom HWM der in Serbien geborenen Ungarin aber den nötigen Mut, um endlich Vollzeit das Hobby Kochen zum Beruf zu machen. Als das Ladenlokal im Citybereich frei wurde, schlug Tasi zu.
Unterstützt wird sie von Bruder Björn und Mutter Irene Jungmann. Beim Balkan-Eck wird viel Wert auf das eigene Handwerk gelegt. „Die Cevapcici produzieren wir selbst nach eigenem Rezept“, sagt die Ungarin. Selbst die Tomatensoße für die Pizza ist nicht fertig gekauft. „Wir machen viel selbst, und das schmecken die Kunden auch“, glaubt die Inhaberin.
Die Karte des Imbiss’ hat auch für experimentierfreudige Gäste etwas parat. So finden die Cevapcici sogar ihren Weg auf die Pizza oder ins Pizza-Brötchen. Schweinefleisch hingegen kommt Nathalie Tasi überhaupt nicht auf den Grill. „Ich selbst gehöre der Freikirche an und esse kein Schweinefleisch“, berichtet sie. Currywurst, Salami und Schinken sind aus Putenfleisch. Mit dieser Besonderheit spricht der Imbiss auch muslimische Kunden an.
Dass es direkt um die Ecke den etablierten Imbiss Pawig gibt, stört die Köchin wegen der vielen Unterschiede nicht: „Ich sehe uns nicht als Konkurrenz. Wir haben ein ganz unterschiedliches Angebot.“
Eigentlich ist Tasi ausgebildete Krankenschwester und arbeitete bis vor kurzem noch in Teilzeit im alten Beruf. Mittlerweile ist der Wechsel jedoch ganz abgeschlossen. „Ich habe das Gefühl, ich bin angekommen“, sagt sie. Im Krankenhaus war sie vor allem wegen der Dienstzeiten nicht zufrieden. „Klar, jetzt habe ich auch verdammt viel Arbeit, aber meine Motivation ist eine ganz andere.“