Coole Minis beim „Christmas Blues“
55 Gitarrenschüler von Volker Bruns spielen im WüRG-Haus vor.
Wülfrath. Jan ist gerade einmal vier Wochen dabei. „Das ist noch nicht lange, aber er soll schon mal Bühnenluft schnuppern“, sagt Gitarrenlehrer Volker Bruns.
Und so wird der Elfjährige kurzerhand noch eingebaut und kann in einer Gruppe mitspielen. Auch das macht diesen Nachmittag im WüRG-Haus aus: Bruns hält es bei seinen Schülern mit dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“.
55 Gitarristen im Alter von fünf Jahren bis Ende 30 sind mit von der Partie. Seit einigen Jahren bietet Bruns seinen Schülern in der Vorweihnachtszeit diese Möglichkeit an, das Gelernte der Familie live zu präsentieren. Unter dem Motto „Christmas Blues“ steht dann nicht nur Besinnliches auf dem Plan. Blues erklingt ebenso wie Metal — wenn die Älteren die E-Gitarre an den Verstärker stöpseln.
In drei Abschnitten — getrennt nach Alter und Leistungsstärke — entert der Saiten-Nachwuchs die kleine Bühne: „Frischlinge“, „Hobbits“ sowie die „Halbstarken & Freaks“. Gleichermaßen erstaunlich und beeindruckend ist es, wie selbstverständlich und selbstbewusst sich auch die Kleinen auf den Stuhl auf der Bühne setzen, ein Bein auf eine kleine Bank stellen, um dann die Gitarre im Schoß vor der Brust zu platzieren.
Mal solo, meist aber als Duo oder Trio spielen sie Volkstümliches wie „Hänschen Klein“, Kinderlieder à la „Unser Boot ist wasserdicht“ oder eben Weihnachtliches wie „Ihr Kinderlein kommet“. Volker Bruns moderiert, spielt mit, singt und ist so der Typ, an dem sich vor allem die jungen Gitarrenakteure orientieren können.
Das Clubheim der Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft als Ort für den „Christmas Blues“ hält Bruns für wegweisend. „Wer weiß“, sagt er, „vielleicht spielen ja einige bald in einer Band und dann wieder hier auf der Bühne“. Überraschen würde es kaum — so cool, wie der eine oder die andere sich schon bei ihren ersten oder zweiten Mini-Auftritt geben. TTR