Das Einkaufszentrum zieht an

Die Präsentation der Pläne bei der CDU stößt auf großes Interesse und viele Fragen.

Wülfrath. Am CDU-Stand in der Fußgängerzone herrscht dichtes Gedränge. Mittendrin: Angela Schulz, die interessiert die Bauzeichnungen und Entwürfe für das Einkaufszentrum betrachtet. „Wann sollen die Geschäfte denn eröffnet werden?“, will sie von GWG-Geschäftsführer Juan-Carlos Pulido und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Axel Effert wissen. „Wir würden gerne das Weihnachtsgeschäft 2012 mitnehmen“, sagt Pulido, und Effert ergänzt: „Für die Unternehmen ist vor allem das Weihnachts- und Ostergeschäft als Zeitpunkt einer Eröffnung interessant.“ Angela Schulz nickt verständnisvoll und fragt dann, ob es beim Parkplatzbau zu Problemen mit dem Gestein kommen kann.

Die Wülfratherin ist nicht die einzige, die mit vielen Fragen den Stand aufgesucht hat. Intensiv wurden die Pläne begutachtet, die Entwürfe diskutiert und mit den Verantwortlichen diskutiert. „Es ist interessant, das mal alles zu hören“, sagt Volker Hollenberg, nachdem Pulido ihn über Verkehrsführung, Wohnbebauung und mögliche Mieter aufgeklärt hatte. Hollenberg ist skeptisch, befürchtet eine Verödung der Innenstadt: „Das habe ich auch in anderen Städten schon erlebt.“

Pulido kennt diese Sorgen und weiß, dass Aufklärung die einzige Möglichkeit ist, ihnen zu begegnen. „Informationen sind ganz wichtig“, sagt er, und auch Axel Effert glaubt, dass so Vorurteile abgebaut werden können: „Viele Bürger wissen jetzt mehr als manche Ratsmitglieder.“ Zwar gäbe es immer noch einige Skeptiker, allerdings kämen inzwischen auch viele Leute, bei denen das reine Interesse überwiege, sagt der CDU-Vorsitzende Andreas Seidler: „Viele wollen auch, dass es endlich losgeht.“

Bis dahin gilt es jedoch, die Frage nach einem Investor zu klären. Die Option, dass die Stadt selbst als Bauherr und Betreiber des Einkaufszentrums auftreten könnte, finden die beiden CDU-Politiker interessant. „Es ist eine tolle Leistung des Kämmerers, quer zu denken — gerade bei der hohen Verschuldung der Stadt“, lobt Andreas Seidler, betont jedoch auch: „Ich persönlich glaube nicht, dass es die Aufgabe der Stadt ist, Unternehmer zu sein. Das Risiko ist einfach zu groß.“ Diskussionen seien jedoch wichtig und richtig, ergänzt Axel Effert: „Der Politik müssen Ideen präsentiert werden. Ob eine Entscheidung richtig ist, wüsste man sowieso nur, wenn man 20 Jahre in die Zukunft blicken könnte.“

Und so bleibt Effert, Seidler und Co. nichts anderes übrig, als weiter über das Einkaufszentrum aufzuklären, um die Ängste der Bürger abzubauen. Und sei es auch nur, indem man die kleinen Dinge erklärt. „Ist das Einkaufszentrum denn Rollstuhl gerecht?“, will Angela Schulz von Juan-Carlos Pulido wissen. „Natürlich“, sagt dieser.