Das Mittelalter kehrt zurück
Die Marktgilde zu Hardenberg lädt am ersten Adventswochenende zur vierten Auflage ihres historischen Weihnachtsmarktes ein.
Neviges. Ritter, gewandete Bürgers- und Spielleute sowie Händler und Handwerker, aber auch allerlei Gesinde entführen mit ihrem Lager am nächsten Wochenende am Schloss Hardenberg in die Zeit vor 600 Jahren. Zum vierten Mal lädt die Marktgilde zu Hardenberg am Samstag und Sonntag, 26. und 27. November, von 13 bis 21 Uhr beziehungsweise 11 bis 18 Uhr zum mittelalterlichen Weihnachtsmarkt an und in die Vorburg ein.
Fackeln und Feuerkörbe statt Lichterketten, keine Berieselung mit Christmas-Rock — dass ein Besuch die pure Entschleunigung ist, hat sich offenbar weit herumgesprochen. „Unser Markt hat Fans in ganz NRW und darüber hinaus. Auf dem Parkplatz habe ich auch schon Autos mit Kennzeichen aus den Benelux-Ländern gesehen“, sagt Andrea Hofer, eines der gerade einmal sieben Marktgilde-Mitglieder, die allesamt das Spektakel sommers wie winters planen. Mit etwa 3000 Mittelalterfans und Neugierigen rechnet die Organisatorin auch diesmal wieder. „Ich bin guter Dinge. Meine Online-Wettervorhersage prognostiziert ideale Bedingen, drei bis fünf Grad und keine große Regenwahrscheinlichkeit“, sagt Hofer. Bisher hatte die Gilde stets Glück mit dem Wetter. Vielleicht liegt das auch daran, dass Andrea Hofer jeweils vor einem Markt fünf Kerzen im Mariendom entzündet. „Zwei für den vergangenen und drei für den kommenden Markt.“
Rund 40 historische Händler und Handwerker erwarten die Besucher wieder an ihren Ständen. Ein Viertel ist erstmals beim Weihnachtsmarkt dabei. „Andreas Metzner mit seinem Schießstand Bogenrausch kennen allerdings sicher viele schon vom Sommermarkt. Ganz neu dabei ist ein Steinmetz, dem man beim Bearbeiten von Figuren zuschauen kann“, erklärt Hofer. Ledertaschen und Holzfiguren, wie sie die Wikinger kannten, sowie der Stand „Ablassfrei“, an dem Liköre (fruchtig bis kräuterig) und Marmeladen feilgeboten werden, sind zwei weitere Neuerungen im Angebot. Dazu gibt es kostbare Tücher, Filzwaren und Geschmeide.
Nicht fehlen darf der keltische Weihnachtsmann, der gut genährt und im grün-braunen Gewand, auf seinem Thron die Kinderlein empfängt und die Artigen mit süßen Leckereien belohnt. Garanten für die authentische Atmosphäre sind auch Falkner Ari und „Das musizierende Tier“, ein Spielmann aus dem hohen Norden, der so etwas wie eine wandelnde Einmann-Krippe ist. „Zu jeder seiner Tiermasken spielt Thomas das passende Instrument und erzählt eine Geschichte“, sagt Andrea Hofer.
Zudem lohnt die Verkostung von Met, selbst gebrautem Bier, Whisky, heißen Säften, des gebratenen „Pfaffen-stängels“ oder von Fladen und Broten den Weg zum Schloss.