Das Tierheim platzt aus allen Nähten
Mit 24 Hunden und 66 Katzen ist das Velberter Tierheim bis auf den letzten Platz belegt. Die Kosten für Gebäude und Futter schnellen in die Höhe. Das Haus kämpft ums Überleben.
Wülfrath/Velbert. Seit Juni 2014 ist Nadja ten Haaf Tierheimleiterin. Seitdem erlebt sie das stetige Wachstum des Tierheims des Tierschutzvereins, das für Wülfrath zuständig ist. Die derzeit dort untergebrachten 24 Hunde und 66 Katzen sind eine große Menge für das kleine Heim. Auch der Wandel der Gesellschaft führe dazu, dass Tiere bei Problemen schneller abgegeben werden. „Im Moment haben wir einen Aufnahmestopp. Wer ein Haustier kauft, sollte privat die nächsten 15 Jahre gut planen und auch Alternativen für private oder berufliche Lebensveränderungen berücksichtigen.“
Nadja ten Haaf, Tierheimleiterin
Möglichkeiten, den privaten Verein auch ohne den Kauf eines Tieres zu unterstützen, gibt es viele. „Wir suchen händeringend ehrenamtliche Gassigänger und Geländepfleger. Die Arbeitsmaterialien stellen wir“ , so ten Haaf. Ab 14 Jahren darf man mit Einverständnis der Eltern ehrenamtlicher Katzenschmuser werden. „Es wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Tiere aus und tut auch den Menschen gut!“, so ten Haaf. Wer sich für ein Tier entscheidet, ist bei ihr richtig. „Unsere Tiere sind geimpft, entwurmt und haben einen Mikrochip. Man muss sich nicht sofort festlegen und kann das Tier in Ruhe kennenlernen und schauen, ob die Harmonie stimmt“, erzählt die Tierheimleiterin, die selbst zwei Hunde aus dem Tierschutz erworben hat.
Besonders wichtig ist Nadja ten Haaf die intensive Begleitung vor und nach dem Kauf eines Tieres. „Wir kommen zu den Käufern nach Hause und beraten auch zur optimalen Einrichtung von Rückzugsmöglichkeiten, Schlaf- und Futterplätzen. Unser Hundetrainer steht beratend mit Tipps zur Erziehung zur Seite. Im Endeffekt bieten wir das kostengünstige Rundum-sorglos-Paket.“ Ein besonderes Herzensanliegen sind Nadja ten Haaf vier europäische Kurzhaar-Damen im Seniorenalter, die erste Altersgebrechlichkeiten zeigen. „Es ist traurig, wenn ein Tier bei uns die letzte Ruhestätte findet. Ich wünsche mir, dass sie noch ein Zuhause finden, wo sie zur Ruhe kommen dürfen und Liebe erfahren.“
In Wuppertal wurde das Tierheim Ende Juni geschlossen. Dass auch ihr Tierheim ums Überleben kämpft, daraus macht ten Haaf keinen Hehl, „Die Gebäudeinstandhaltung und das Futter verschlingen Unmengen an Geld. Wir freuen uns über jede Unterstützung.“ Dabei muss es nicht immer Geld sein. „Auch Blumen gießen oder Futterspenden sind herzlich willkommen.“
Geöffnet hat das Tierheim dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 17 Uhr, samstags von 13.30 bis 17 Uhr.