„Das war ein Tabubruch“
Axel Effert (CDU) erklärt, warum seine Fraktion den Ausschuss verließ.
Es ging um die Bebauung in Rohdenhaus. „Unsaubere Geschäfte“, „nicht nachvollziehbar gelaufen“, „windiger Beratungsbedarf“ — die Vorwürfe aus der Wülfrather Gruppe (WG) im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung waren schon heftig, auch wenn sie teilweise Heiterkeit und Kopfschütteln auslösten. Was die CDU-Vertreter dazu bewog, auszuziehen und die Sitzung zu verlassen. Was das nicht übertrieben? Die WZ fragte den Fraktionsvorsitzenden der Union, Axel Effert, wie er die Situation erlebt hat.
Was hat Sie so auf die Palme getrieben?
Axel Effert: Dass auf die Bedenken hingewiesen wurde, die es schon in früheren Sitzungen gegeben haben soll, ist normale politische Auseinandersetzung. Aber dann von „dreckigen Geschäften zu reden, geht eindeutig zu weit. Das war ein Tabubruch. Hier wurde eine Grenze überschritten. Gerade bei Grundstücksgeschäften darf man das nicht machen. Und die Vorwürfe wurden ja immer wieder wiederholt.
Musste Ihre Reaktion denn so drastisch ausfallen?
Effert: Da vermisste ich das Gespür für ein Thema. Natürlich hätten wird das nicht gemacht, wenn es auf unsere Stimme angekommen wäre. Aber es war der letzte Punkt auf der Tagesordnung. Ich bin wirklich der Letzte, der besonders zart besaitet ist, aber hier ging es nur um Profilierung.
Wo sehen Sie die Ursachen für diese Vorwürfe?
Effert: Ach, ich weiß es wirklich nicht. In der Sache waren wir uns ja alle einig. Und wir haben ja auch einiges zusammen geschafft. Wir habe eine tolle Bürgermeisterin, mit der wir den Haushalt gemacht haben. Ich weiß nicht, wo die Gründe für diese persönlichen Angriffe liegen.
Ziehen sie daraus für die künftige Arbeit Konseuquenzen?
Effert: Ich hoffe, Herr Herbes entschuldigt sich. Wenn er das nicht tut, weiß ich, was ich davon zu halten habe. Wenn es um Geschäftsverkehr geht, wie in diesem Fall, muss ich sagen: erst nachdenken, dann sprechen.
Mal zur Sache und zur Bebauung in Rohdenhaus. Wie sehen Sie das?
Effert: Wir wollten uns beide Optionen offen halten — einen Bauträger und die eigene Vermarktung. Aber wenn die Stadt schon so weit ist, warum soll sie nicht gleich weitermachen mit dem Verkauf. Dann brauchen wir doch keinen Stufenplan. Neu war lediglich die Idee eines Spielplatzes auf dem Gelände des Jugendclubs.