Monika und Klaus Paul lieben ihren Platz am Platz
Das Ehepaar betreibt das Vereinsheim des SV Union — an jedem Tag der Woche.
Eigentlich wollten sich Monika und Klaus Paul zur Ruhe setzen, nachdem sie im vergangenen Jahr die Bewirtung der SSVg-Jugendräume am Berg aufgegeben hatten. Als der SV Union anfragte, ob sie sich vorstellen könnten, das Vereinsheim am Tönisheider Sportplatz zu betreiben, sind sie schließlich doch in die Verlängerung gegangen.
„Ich hatte immer Leute um mich herum, das fehlte mir“, sagt die ehemalige Alten- und Krankenpflegerin: „Außerdem hängt man irgendwie an den Fußballern.“ Jetzt sorgt das Paar, wenn der Spielbetrieb läuft, für kalte und warme Getränke, etwas zu essen, hat ein offenes Ohr für Sportler und Besucher, wenn es auf dem Platz oder anderswo nicht rund läuft: „Keiner hört so viele Lebensgeschichten wie Pfarrer, Friseur und Wirt“, meint Monika Paul und schmunzelt.
Ihr Mann, der seine Fußballkarriere beim SV Flandersbach begann und bis vor drei Jahren noch in einem Altherrenteam spielte, hat außerdem den Job des Platzwartes übernommen. Der 67-Jährige ist in dieser Funktion auch für den ASV Tönisheide tätig, der sich die Sportanlage mit Union teilt. Zusammen mit Pauls Vorgänger Peter Röser, der im Sommer in den Ruhestand gegangen ist, hatten auch die damaligen Betreiber des Vereinsheims den Job an den Nagel gehängt.
„Wir sind froh, dass wir die beiden gefunden haben“, sagt Dieter Blobel, Hauptgeschäftsführer von Union über das Ehepaar Paul, denn nun sei das Vereinsheim wieder belebt. Seit Beginn der neuen Saison stehen die beiden Wülfrather hinter dem Tresen bzw. auf dem Platz.
Monika Paul
„Sieben Tage die Woche: Wenn Spiel- und Trainingsbetrieb laufen, ab 16.30 Uhr, am Wochenende auch schon morgens ab acht Uhr“, zählt Monika Paul auf. Das Vereinsheim ist aber nicht nur Raststation für die Recken auf dem Platz: Die Gymnastikgruppe der Frauen, eine Skatgruppe, die Walking-Damen und andere Abteilungen sind regelmäßig zu Gast. „Vor 23 Uhr ist selten Schluss“, sagt Monika Paul.
Auch Weihnachtsfeiern haben schon in dem schmucken Vereinslokal stattgefunden. Dann allerdings wurde das Essen von Cateringfirmen geliefert, denn in der kleinen Küche bereitet die Wülfratherin, die bei Spielen der ersten Mannschaft auch den Imbisswagen auf dem Platz öffnet, nur kleine Mahlzeiten wie Würstchen, Mettbrötchen oder Frikadellen zu: „Bierbegleitende Speisen ist die offizielle Bezeichnung“, schmunzelt sie.
Ehemann Klaus kümmert sich derweil um die Sportanlage, bürstet zwei Mal pro Woche den Kunstrasen, mäht die Wiesen, schippt, wie bisher aber zum Glück kaum erforderlich, Schnee. „Ein wunderbares Vereinsheim, ein toller Sportplatz mit einer grandiosen Aussicht“, ist sich das Paar einig.