Heim-Streit: Endgültiges Aus für 22 Ehrenamtler
Alle Gespräche scheiterten. Die Leitung des Hauses Luise-von-der—Heyden sucht nun nach neuen Unterstützern.
Die 22 Ehrenamtlichen, die bis Herbst 2014 im Haus Luise-von-der-Heyden für die Bewohner da waren, werden nicht zurückkehren. Das bestätigte Wiltraud Pollmanns, die den Dialog der 22 Helfer gegenüber der Bergischen Diakonie geführt hatte. „Das Tischtuch ist endgültig zerschnitten“, sagte sie gestern, nachdem die Diakonie für Montagmittag einige Ehrenamtliche noch einmal zu einem Gespräch geladen hatte.
Die Bergische Diakonie Aprath als Träger der Einrichtung bestätigte gestern, dass auch für sie das Ende der Kooperationsgespräche gekommen ist. „Irgendwann gibt es keine Basis der Gespräche mehr“, sagte die Sprecherin der Bergischen Diakonie Aprath, Renate Zanjani.
Hintergrund des seit Monaten schwelenden Streits ist nach Angaben Pollmans der Umgang der Heimleitung mit einer hauptamtlichen Mitarbeiterin. Deren Versetzung wollen die Ehrenamtlichen nicht tolerieren und entschlossen sich zur Arbeitsniederlegung. Ein Friedengespräch Mitte Januar brachte keine Annäherung.
„Der Vorstand, die Bereichs- und die Heimleitung sprachen mit den Ehrenamtlichen. Eine Bereitschaft war da, aber es brachte nichts“, sagt Zanjani. Es habe am Montag emotionale Gespräche mit Vorwürfen gegeben, bestätigen Zanjani und Pollmanns. Aber: Es sei aus. Sagen beide. Am Montag waren nur sechs Ex-Ehrenamtler eingeladen. „Sie hatten signalisiert, dass sie weitermachen würden“, sagt Zanjani.
Als „Unverschämtheit“ bezeichnet das Wiltraud Pollmanns. Die Gruppe solle gespalten werden, doch das werde nicht gelingen. Es tue ihr vor allem leid, dass viele Angebote im Haus seit ihrem Abgang verschwunden seien. Messen fielen aus, weil die hauptamtliche Kraft versetzt sei. Außerdem müssten die alten, zum Teil pflegebedürftigen Menschen auf Spielenachmittage, Filmvorführungen und Fotoschauen verzichten.
„Jetzt versucht die Diakonie, mit angelernten Kräften wieder etwas anzubieten“, sagt Pollmanns. Das bestätigt die Diakonie, die auf eine grundsätzliche Umstrukturierung setzt. Mit einer neuen Gesetzeslage will die Diakonie sowohl für das Haus von-der-Heyden sowie das Haus August-von-der-Twer neue Kräfte mit einer Kurzqualifizierung anlernen und bezahlen. „Zwei neue Ehrenamtler haben wir bereits, dazu werden wohl noch sechs solche qualifizierten Kräfte hinzu kommen“, sagt Renate Zanjani.