Dauerregen verdirbt Trödlern den Spaß am Feilschen

Im Mariendom wurde die Wallfahrt eröffnet, beim 1. Fanfarencorps die Saison, und am Schloss litt das Kinderfest unter dem Wetter.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Während am Maifeiertag die traditionelle Eröffnung der Wallfahrt trotz des undichten Dachs des Doms im Trockenen stattfand, litten die anderen Veranstaltungen unter Dauerregen. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck verwies in seiner Predigt auf Papst Franziskus, der in Ägypten gerade mit dem Islam in einen Dialog trat und die koptischen Christen besucht hatte. Er erinnerte an das Reformationsjahr und ermunterte zur Ökumene: „Wir sollten nicht auf das sehen, was wir nicht haben, sondern auf das, was uns prägt. Christsein ändert sich, ich sehe darin eine Chance.“ Zum Schluss mahnte das Oberhaupt des Ruhrbistum Essen, nicht denen hinterherzulaufen, die Parolen schwingen und Angst verbreiten, sondern mit allen Menschen zu reden.

Geredet wurde auf der Trödelmeile vor allem über das Wetter, das am Morgen noch passabel war: „Um 8 Uhr liefen die Geschäfte gut, jetzt regnet es, alle Sachen sind nass“, ärgerte sich Anja Wiener und packte um 11 Uhr ein. Kati Maier von nebenan gab sich da gelassener: „Unser Schirm hält einiges ab.“

Mit den Unbilden des Wetters hatte Otto Flach gerechnet und seine Gebrauchtwaren unter einem Zelt aufgebaut. „Trotz des Wetters läuft es super“, so sein Fazit am späten Vormittag, und er lobte die Organisation: „Hier kann man morgens zum Aufbauen mit dem Auto reinfahren und am Nachmittag zum Abbauen, das ist woanders nicht möglich.“

Im Gegensatz zu den Trödlern ließen sich die Musikfreunde nicht die gute Laune verwässern. Im Pavillon und unter dem Zelt am Parkhaus Seidl sorgte das 1. Fanfarencorps Neviges beim Saisonauftakt für heitere Stimmung, unterstützt durch das Wupper-Musikcorps und der Little John’s Jazz-Band aus Bochum. Im Übrigen sind die Nevigeser Musiker wetterfest: „Schlechtes Wetter gibt es nicht, wir haben da die richtige Kleidung, außerdem sind unsere Blechblasinstrumente nicht so empfindlich“, sagte die zweite Vorsitzende Heike Röser.

Dagegen gibt es ein paar Meter weiter auf der Wiese am Schloss lange Gesichter bei Kinderfest: Nicht nur Max hatte sich auf die große Kletterrutsche gefreut, die aber wegen der Feuchtigkeit nicht aufgebaut wurde. Machte nichts, Max hatte trotzdem Spaß mit Wasser, und zwar mit dem, dass er bei der Jugendfeuerwehr auf das Rauchhäuschen spritzen durfte.