Defekte Bahnschranken: Politiker schaltet sich ein
Autofahrer warten vor Bahnübergängen oft sehr lange, obwohl kein Zug kommt.
Neviges. Scheinbar immer wieder mal defekte Bahnschranken frustrieren Autofahrer in Neviges schon länger: Mitte November berichtete die WZ über gleich drei zum Teil einstündige Störungen am Übergang der S 9 auf der Kuhlendahler Straße. Mehrere hundert Meter staute sich der Verkehr vor den geschlossenen Schranken — ein Zug fuhr nicht vorbei. Die Ausfälle ärgern auch Gastronom Walter Stemberg, weil sich das Spektakel vor seinem Restaurant abspielt: „Die Gäste kommen gar nicht mehr durch zu uns.“
„Es ist immer ärgerlich, wenn man vor der Schranke steht und es geht nicht weiter“, sagte ein Bahnsprecher. Er fügte aber hinzu: „Gemessen an der Nutzungsdauer sind die Ausfallzeiten insgesamt verschwindend gering.“ Laut Bahn habe es bis zum vergangenen November an der Kuhlendahler Straße lediglich vier Störungen gegeben, „die von externen Einflüssen verursacht wurden“.
Durch die Wartezeit auf die Techniker aus Essen fühle sich eine Störung „nach dem subjektiven Empfinden der Betroffenen gravierender an“. Doch nur einen guten Steinwurf weit zurück Richtung Neviges gibt es auf der Bernsaustraße einen weiteren Übergang und das gleiche Problem.
Angesprochen von genervten Bürgern hat sich nun auch der Velberter Landtagsabgeordnete Volker Münchow (SPD) des Problems angenommen. Er hat jetzt von Reiner Latsch, dem Konzernbevollmächtigten der Bahn für NRW, die schriftliche Zusage für Treffen mit Vertretern der DB Netz AG und den Technischen betrieben Velbert erhalten. Allerdings: Dieser Austausch wird erst im Mai dieses Jahres stattfinden. Laut Münchow seien der DB Netz AG keine Auffälligkeiten bekannt gewesen. Doch auch eine Auflistung der Polizei zeichnet ein anderes Bild: Demnach gab es allein zwischen Mai und September 2015 sieben Störfälle an der Bernsaustraße. HBA