Kürzere Störzeiten bei Stromausfällen
Drei neue Ortsnetzstationen in Wülfrath ermöglichen Fehlerbehebung aus der Ferne.
Wülfrath. Bei Stromausfällen kommt es schon einmal vor, dass Betroffene plötzlich Kerzen aus der Schublade kramen müssen. Gerade dann, wenn es länger als 30 Minuten düster bleibt. Das soll durch den Neubau von drei automatisierten Ortsnetzstationen in Wülfrath jetzt seltener passieren.
Der Netzbetreiber Westnetz hat 264 000 Euro investiert und im Dezember an den Standorten Mettmanner Straße 46, Alte Ratinger Straße und am Pumpwerk Zur Fliethe neue automatisierte Ortsnetzstationen neben die alten Bauten gestellt, die der Bürger in der Regel wohl nur als Kasten in der Landschaft wahrnimmt.
Auch wenn die neuen Stationen von außen nicht aufregend aussehen, sie sind im Notfall sehr nützlich. Netzplaner Michael Jungbluth erklärt: „Ein Techniker braucht je nachdem, wo er wohnt, alleine für die Anfahrt 15 bis 30 Minuten. Mit den neuen automatisierten Stationen ist es möglich, dass Fehler schon aus der Ferne behoben werden.“ Das spare Zeit und führe zu kürzeren Ausfallzeiten. Gesteuert wird von der Netzleitstelle in Wesseling-Berzdorf im Rhein-Erft-Kreis aus.
Mit der neuen Technik soll Westnetz jetzt auch besser auf Schwankungen im Netz reagieren können, die beispielsweise durch Wind- und Solareinspeisung entstehen können. Georg Narciß, Leiter der Netzplanung, sagt: „Wir brauchen für die Energiewende nicht nur Solarmodule oder Windparks, sondern auch den erforderlichen Aus- und Umbau der Netze. Durch den Einbau automatisierter Ortsnetzstationen werden mehr Daten und Messwerte aus dem Netz aufgenommen und beobachtet.“
Im Laufe der nächsten Jahre will Westnetz noch weitere Stationen in Wülfrath austauschen. Die alten Bauten sollen laut Jungbluth im April komplett abgerissen werden. Westnetz mit Sitz in Dortmund ist eine hundertprozentige Tochter des RWE-Konzerns.