Deilbachmühle soll doch wieder ein Hotel-Restaurant werden
Weil die Eigentümer für einen Wiederaufbau der Brandruine als Wohnhaus keine Genehmigung bekommen, haben sie nun andere Pläne.
Neviges. Nun also doch: Die Eigentümer der Deilbachmühle lenken ein. Anstatt das historische, durch Brandstiftung im Juli 2009 völlig zerstörte Gebäude mit Luxuswohnungen neu aufzubauen, soll es wieder zu seiner alten Bestimmung kommen. Eigner Christian Klapheck hat bei der Stadt eine Bauvoranfrage gestellt, das Haus mit einem Hotel- und Gastronomiebetrieb plus zwei Wohnungen wieder aufzubauen. Rund 2,4 Millionen Euro will der Oberhausener in das Gebäude stecken. Betreiben will er Hotel und Lokal aber nicht, sondern verpachten.
Nach dem Brand und einem langwierigen Prozess, bei dem Klapheck vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen wurde, hatte der Unternehmer gemeinsam mit seinem Vater Heinz-Dieter Klapheck Gespräche mit den Behörden gesucht, ob das Gebäude neu aufgebaut und in Wohnraum umgewandelt werden könne. 1,5 Millionen Euro aus einer Feuerversicherung stehen Klapheck nach dem Urteil zu, etwas mehr als 400 000 Euro hatte er für das Haus bei einer Zwangsversteigerung bezahlt.
Sowohl Bauaufsichtsleiter Thomas Fröhlich von der Stadt Velbert als auch die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann hatten allerdings signalisiert, dass ein Wiederaufbau nur unter der Voraussetzung möglich sei, dass das Gebäude ein Gastronomiebetrieb bleibt.
Da das Hotelrestaurant in einem Naturschutzgebiet liegt, ließen die Gesetze für den Wiederaufbau nach einem Brand keinen Spielraum für andere Pläne, sagt Fröhlich. Zwar hatte vor dem Feuer bereits eine Genehmigung für den Umbau in Wohnungen vorgelegen, aber da mit der Umsetzung noch nicht begonnen worden war, sieht der Gesetzgeber nur einen Wiederaufbau mit der ursprünglichen Nutzung vor.
Daraus resultiert das Umdenken bei Klaphecks. „Es hat ja keinen Sinn. Wir wollen da jetzt so schnell wie möglich anfangen und nicht mehr langwierig rumstreiten“, sagt Heinz-Dieter Klapheck im Gespräch mit unserer Redaktion. Und: Das neue Hotel-Restaurant soll gehobene Qualität haben. „Wenn man dort baut, muss das was sein, sonst braucht man gar nicht erst anzufangen“, sagt Klapheck über die Investitionssumme in Millionenhöhe.
Neben zwei Wohnungen sollen „zwölf, vielleicht 16“ Doppelzimmer, Gesellschaftsräume und das Restaurant wieder Gäste ins Deilbachtal locken. Mit mehreren potenziellen Pächtern sei er bereits in Gesprächen. Christian Klapheck, der Erfahrungen in der Hotelbranche hat, will den Betrieb „auf keinen Fall“ übernehmen. Seit Brand und Prozess ist er selten in Neviges gewesen.
Zum Baubeginn fehlen noch die Genehmigung des Kreises, da das Gebäude im Naturschutzgebiet liegt (ob es sie gibt, soll in Gesprächen nach den Sommerferien erörtert werden) und ein Brandschutzgutachten. Liegt beides vor, will Klapheck umgehend mit dem Abriss der Ruine beginnen, um vor dem Winter mit dem Rohbau fertig zu sein. Laut Heinz-Dieter Klapheck soll ein Heiligenhauser Architekt mit dem Neuaufbau betraut werden.