Der MGV Sängerkreis präsentiert kraftvolle Stimmen in der voll besetzten Pfarrkirche
Wülfrath. Das Weihnachtskonzert des MGV Sängerkreises ist eine feste Institution in Wülfrath. Auch dieses Mal war die katholische Pfarrkirche St. Joseph voll besetzt, als der Männergesangverein am dritten Advent zu internationalen Weihnachtsliedern einlud.
Vielfalt wollten die Herren präsentieren und hatten 25 Stücke aus aller Welt ausgewählt, von denen nicht wenige dem durchschnittlichen Weihnachts-Kirchgänger unbekannt gewesen sein dürften. Vielfalt sollte auch die Zusammenarbeit mit vier Solisten ausdrücken, die an diesem Tag zum ersten Mal gemeinsam sangen.
Mit „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Emil Naumann wurde das Konzert vom Sängerkreis und den Solisten zusammen „sehr treffend eröffnet“, wie Vorsitzender Mark Torner bemerkte. Ein 50-köpfiger Chor erzeugt eine ganz andere Klang-Atmosphäre als etwa ein Streicherquartett. Kraftvoll und sakral schallte es durch den großen Kirchenraum, der mit seiner guten Akustik die Wirkung des Gesangs noch unterstützte. Am Klavier begleitet von Chorleiter Lothar Welzel sang der Sängerkreis den „Psalm 23“ von Franz Schubert, der als erstes unter den klassischen Stücken schon richtig weihnachtlich klang.
Für „Mit Staunen seht das Wunderwerk“ von Joseph Haydn übernahm kurz Christian Ziegler das Klavier und leitete virtuos den Dialog zwischen Chor und Sopranistin Franziska Fait ein. Die strahlte jedes Mal, wenn sie die Bühne betrat, wohl auch angesichts der vollen Ränge. Bei opernähnlichem Gesang, vor allem im großen Chor, versteht man nicht immer den Text, sofern man diesen nicht kennt. Da spielte es auch keine Rolle, ob das Lied aus Venezuela stammt, wie das sehr schwungvolle „Corramos, corramos“ oder der Text auf Kirchenlatein ist. Auch Italien („Santa Lucia“), Chile („A las doce de la noche“) und die USA („Rise up, shepherd, and follow“) waren als Ursprungsorte für Weihnachtslieder vertreten, so dass manch ein Gast seinen Horizont erweitern konnte. Doch kein Weihnachtskonzert wäre komplett ohne die Melodien, die seit der Kindheit für das Weihnachtsflair sorgen.