„Der Zustand ist desaströs“

Bogenstraße und die angrenzenden Straßen sollen umfangreich saniert werden. Auf die Anwohner kommen Einschränkungen zu.

Neviges. Auf Bewohner und Nutzer der Bogenstraße sowie der angrenzenden Straßen kommen umfangreiche Bauarbeiten zu. Die Technischen Betriebe (TBV) planen eine gründliche Straßensanierung. Die Bilder, die Arnd Sulimma, TBV-Sachgebietsleiter für Planung und Betrieb der städtischen Straßen, dazu jetzt dem Verwaltungsrat der Technischen Betriebe vorlegte, sprechen eine deutliche Sprache.

Netzrisse, Aufbrüche, Absenkungen — „der Zustand ist desaströs“, beschreibt der Diplom-Ingenieur die Lage an Jacob-Lüneschloß-, David-Peters-, Denkmal-, Paul-, Lukas- und Hölzerstraße sowie der Straße Zum Jahnsportplatz. Ein Gutachten ergab außerdem, dass der aus mehreren Schichten bestehende Fahrbahnaufbau an manchen Stellen nur 38 Zentimeter misst: „Das ist nicht frostsicher“, sagt Sulimma.

Die TBV wollen die teilweise vor Jahrzehnten gebauten Straßen daher grundlegend erneuern. Hinzu kommt, dass in einigen Bereichen neue Abwasserkanäle dringend erforderlich sind.

Geplant ist die Maßnahme in zwei Abschnitten. Baubeginn sollte ursprünglich im vierten Quartal dieses Jahres sein. Zunächst wird in Jacob-Lüneschloß-, Denkmal- und Bogenstraße sowie Teilen der Straße Zum Jahnsportplatz ein neuer Kanal eingebaut. Auch die Versorgungsleitungen der Stadtwerke werden im Zuge des Projektes erneuert, Jacob-Lüneschloß- und Denkmalstraße zudem als Straßenbaumaßnahme neu gebaut. Der zweite Bauabschnitt umfasst dann die Erneuerung von Versorgungsleitungen und Fahrbahnen der übrigen Straßen. Behinderungen werden sich auf der Bogenstraße von und nach Neviges nicht vermeiden lassen, dort wird der Kanal vom Beginn der Bebauung oberhalb der Schützenstraße bis zur Jacob-Lüneschloß-Straße erneuert.

Binnen zwei Jahren soll die Komplettsanierung, die mit einem Kostenrahmen von zwei bis zweieinhalb Millionen Euro angesetzt ist, abgeschlossen sein. Als Maßnahme nach dem Kommunalabgabengesetz tragen Stadt und Anlieger die Kosten zu je 50 Prozent; in den Abschnitten mit Kanalerneuerung wird es für die Anwohner günstiger.

Aufgrund der maroden Abwasserkanäle wollen die TBV möglichst bald mit der Sanierung beginnen. Mit Blick auf die geplante Bebauung des Jahnsportplatzes betonte Sulimma auf Nachfrage aus dem Verwaltungsrat ausdrücklich, dass keinesfalls gerade erneuerte Straßen kaputt gefahren werden: „Die Arbeiten werden so getaktet, dass das nicht passiert.“ Allerdings ist das Bebauungsplanverfahren bislang nicht über Aufstellungsbeschluss und zwei Bürgerbeteiligungen hinausgekommen.

Während für die Anlieger des ersten Bauabschnitts bereits Informationsveranstaltungen stattfanden, sollen die Betroffenen des zweiten Abschnitts nach den Ferien in Kenntnis gesetzt werden. Obwohl rechtlich nicht vorgeschrieben, beschloss der Verwaltungsrat, die Gesamtmaßnahme erst nach dieser Öffentlichkeitsbeteiligung auf den Weg zu bringen. Fraglich blieb danach allerdings, ob der geplante Baubeginn im vierten Quartal zu halten ist.