Diakon kritisiert Verteilung der Ogata-Beiträge

Im Schulausschuss klagt Michael Anhut über die ungleiche Finanzierung des offenen Ganztags der drei Grundschulen.

Wülfrath. Und dann platzt Michael Anhut der Kragen: „Die Schulen mit dem größten Förderbedarf haben die geringsten Mittel.“ Im Schulausschuss beklagt die Diakonie der katholischen Kirchengemeinde die Ungerechtigkeit in der Finanzierung des Offenen Ganztags (Ogata) der drei Wülfrather Grundschulen.

Nicht die Stadt, sondern in zwei Fällen die Fördervereine und einmal der SKFM Kreis Mettmann, sind die Träger der Ogatas im Stadtgebiet. Mehr als 240 Mädchen und Jungen werden dort nach dem Schulschluss bis 14 Uhr betreut.

Die Finanzierung erfolgt aus zwei Quellen: Landesmittel und Elternbeiträge. 935 Euro pro Kind und Jahr steuert das Land hinzu. Der Elternbeitrag ist gestaffelt — 85 Euro pro Monat (bis zu 35 000 Euro Jahreseinkommen), 130 Euro (über 35 000 Euro im Jahr).

Während in vielen anderen Städten die Kommune die Elternbeiträge zentral einfordert, übernehmen in Wülfrath die Träger der Ogata diese Aufgabe. Das Geld, das da zusammenkommt, verbleibt in der Ogata. In Wülfrath hat das zur Folge, dass die finanzielle Ausstattung der Ogata besser ist, je höher der Verdienst der Eltern ist. In anderen Städten teilt die Kommune die Elternbeiträge auf — jede Ogata erhält pro Kind den gleichen Satz.

Im Schulausschuss ist diese Vorgehensweise immer wieder mal Thema. Doch noch nie wurde so scharf diskutiert wie jetzt. „Kann die Stadt das Einziehen der Elternbeiträge übernehmen“, läutet Ratsherr Mario Sülz (WG) die Diskussion ein. Schulverwaltungsamtsleiter Dietmar Ruda erläutert, dass die Ogata-Träger diesen Job übernehmen, sei seit der Einführung des Ganztags eine Grundsatzentscheidung gewesen. „Die Verwaltung könnte diese Aufgabe personell nicht leisten.“

Eine Erklärung, die Diakon Anhut sichtlich erbost: „Immer sind es Verwaltungsakte, die vorgeschoben werden. Da müssen wir mal von Grund auf drüber sprechen“, sagt er laut und hörbar erregt. Im konkreten Fall der Mittelverteilung sei es untragbar, weil das Geld nicht dort ankomme, wo es am dringendsten benötigt werde.

„Das ist keine Fördergerechtigkeit“, sagt er. Bei der nächsten Gelegenheit wolle er das Thema wieder aufgreifen — für das Schuljahr 2014/ 15 wäre dass der Fall. Dann sollen die Ogata-Beiträge übrigens wieder steigen.