Diakonie sieht ihre Arbeit gefährdet
An der Regenbogenschule werden auch zehn Kinder mit Behinderungen oder speziellem Förderbedarf betreut. Dafür brauche man die für die Sonnenschule geplanten Räume.
Velbert. Der Kreis der Kritiker des schulpolitischen Kurses der Stadtverwaltung in Neviges ist um eine Stimme reicher: Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Niederberg meldet sich zu Wort.
Es ist Träger der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) an der Regenbogenschule und wäre somit von den Umzugsplänen der Sonnenschule „in besonderem Maße betroffen“, wie Geschäftsführer Werner Starke klagt.
„Leider hat die Verwaltung auf Gespräche mit uns verzichtet und sich dadurch kein realistisches Bild machen können, wie sehr die für die Sonnenschule geplanten Räume im ehemaligen Kindergarten von uns benötigt werden“, so Starke.
65 Kinder betreut die Diakonie zurzeit in der OGS — darunter zehn Kinder mit Behinderungen oder erhöhtem Förderbedarf. Diese Kinder bräuchten Platz — insbesondere für Ergotherapie und andere Förderangebote.
„Wenn wir GU — den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern — wollen, muss gerade für diese Kinder Raum zur Verfügung gestellt werden, ansonsten müssten wir sie nach der Schulzeit nach Hause schicken“, sagt Starke.
Die Diakonie kritisiert auch den Arbeitstitel der Beschlussvorlagen für die politischen Gremien: „Langfristige Sicherung des katholischen Grundschul-Angebots in Velbert-Neviges“. Starke: „Tatsächlich geht es primär um Kosteneinsparungen bei notwendigen Renovierungen. Das sollte man auch so benennen.“
Zudem müssten auch die Nebenwirkungen des Sparens klar werden. Die Politik müsse die Konsequenzen zur Kenntnis nehmen und entsprechend entscheiden. „Die kurzfristige Überraschungs-Politik sollte nach Stuttgart 21 nicht in Velbert eine Fortsetzung finden“, so Starke. TTR