Die Sekundarschule kommt - Hardenbergschule?

Noch ist der Standort nicht festgelegt, doch es ist wahrscheinlich, dass die neue Schulform in der Hardenbergschule startet — mit Erweiterungsoption in Tönisheide.

Velbert/Neviges. Das pädagogische Konzept fehlt noch. Auch die Standortfrage ist noch nicht beantwortet. Was aber feststeht: Im Sommer 2014 soll in Velbert eine Sekundarschule an den Start gehen. Das hat der Schulausschuss einstimmig beschlossen.

In der Hardenbergschule stößt das auf große Zustimmung. Nicht verwunderlich, hatte die Schulkonferenz der Nevigeser Hauptschule doch schon im Herbst 2011 beschlossen, eine Sekundarschule werden zu wollen.

„Mich überrascht der Beschluss nicht“, sagt Joachim Kohlhage, der kommissarische Leiter der Hardenbergschule. In vielen Gesprächen sei dieser Weg vorbereitet worden. „Es ist eine vernünftige Lösung“, findet Kohlhage. Jetzt gelte es, die offenen Fragen zu beantworten. Für ihn „ist unsere Schule zweifelsohne ein guter Standort“.

Dass die Hardenbergschule eine zentrale Rolle spielen wird, steht außer Frage. Aus Platzgründen, und das wurde im Schulausschuss deutlich, ist eine Schule an zwei Standorten durchaus nicht ausgeschlossen. „Das ist zulässig. Es darf nur kein höherer Lehrerbedarf ausgelöst werden“, betont Reinhard Mickenheim, Abteilungsleiter Schulverwaltung.

Die Sekundarschule ist eine Antwort auf die abnehmenden Schülerzahlen. Soll ein vielfältiges Schulangebot im Stadtteil Neviges auch in Zukunft angeboten werden, muss es Veränderungen geben. Das belegt die Prognose in der Schulentwicklungsplanung. Demnach werden im Schuljahr 2014/15 rund 100 Schüler auf weiterführende Schulen wechseln, im Jahr 2021/22 sollen es nur noch 75 sein — zu wenig auf Dauer für zwei Schulen in Neviges und Tönisheide. Schon jetzt ist die Hardenbergschule fast durchgehend einzügig — und braucht für ihren Weiterbetrieb eine Ausnahmegenehmigung.

Im Sommer haben Verwaltung, Politik und Schulen in einem Workshop über die Schullandschaft diskutiert. Schon zu diesem Zeitpunkt waren Hardenbergschule und Heinrich-Kölver-Realschule am Verfahren beteiligt. Denn das ist klar: Kommt die Sekundarschule, werden diese beiden Schulen zusammengeführt. Deshalb sollen auch sie an der Erarbeitung des pädagogischen Konzepts beteiligt werden. Im Dezember soll dem Schulausschuss ein Konzept vorliegen.

Im Frühjahr 2013 soll dann eine Elternbefragung der Kinder der zweiten und dritten Schuljahre durchgeführt werden, um den Bedarf zu ermitteln. In beiden Jahrgängen müssen sich jeweils 75 Eltern zumindest vorstellen können, ihr Kind an einer Sekundarschule anzumelden. „Diese Zahl werden wir erreichen“, ist sich Mickenheim sicher. Gelingt das, muss der Rat einen Errichtungsbeschluss fassen — und die schrittweise Auflösung von Haupt- und Realschule beschließen. Mickenheim erwartet, „dass die Sekundarschule in der Hardenbergschule starten sollte“. Dort ist ausreichend Platzkapazität vorhanden. Ob das Gebäude auf Dauer ausreichend ist, lässt Mickenheim offen. „Da hängt davon ab, welches Interesse die Sekundarschule auslöst.“ Schließlich könnten die Schüler an dieser nicht nur einen Haupt- und Realschulabschluss erwerben, sondern durch Kooperationsverträge mit einem Gymnasium zum Beispiel wird auch der Übergang in die Sekundarstufe 2 ermöglicht. „Die Sekundarschule hat auch einen gymnasialen Anspruch.“ Vor diesem Hintergrund seien zwei Standorte in Neviges und in Tönisheide eine realistische Option.