In Rohdenhaus Kalkstadtnarren feiern jeck
Wülfrath. · Der Hoppeditz ist auch in Rohdenhaus erwacht. Janine II. und Robin I feierten mit ihrem Volk.
Etwas mühsam ist es für den Hoppeditz schon, nach 270 Tagen und 16 Stunden mit müden Knochen aus dem Sarg zu klettern. Deshalb schafft er es auch nicht ganz pünktlich am 11.11 um 11.11 Uhr. Erst ein leckeres Glas Bier motiviert ihn, sich zu beeilen. Mit einem dreifachen „Wülfrath Helau, Hoppeditz Helau“ wird er aber freudig von zahlreichen Kalkstadtnarren begrüßt, die vor dem Vereinsheim in Rohdenhaus warten. In einer launigen, teilweise auch politischen Rede, grüßt er das Narrenvolk. Einmal am Tag fröhlich sein, das sei wichtig, betont er.
„So einen tollen Hoppeditz hatten wir schon lange nicht“, lobt auch Roger Szielenkewitz, Vorsitzender der Kalkstadtnarren, Peter Groß, der zum ersten Mal der Hoppeditz und somit die „Personifizierung des Karnevals“ ist.
Den Orden der Session 2018/2019, die diesmal unter dem Motto „Ob warm, ob kalt, ob nass, der Kalkstadtnarr hat immer Spaß“ steht, bekam nicht nur der Hoppeditz überreicht, sondern auch das Kinderprinzenpaar Janine II. und Robin I.
Beide stellten sich kurz vor: Janine Schwind (16) ist schon zum zweiten Mal Prinzessin, geht auf die Sekundarschule, fährt Einrad und tanzt in der Tanzgarde. Zu anstrengend findet sie die vielen Karnevalstermine nicht, nur manchmal sei es schwierig, alles mit der Schule zu koordinieren.
In diesem Jahr geben Jugendliche das Nachwuchspaar
Robin Wollmann (17) ist zum ersten Mal Prinz, singt gern und möchte Erzieher werden. Für beide gab’s zusätzlich den Kinderprinzen-Orden mit einem Foto der beiden. „Ich gebe zu, sie sind nicht mehr wirklich Kinder, aber es gab in diesem Jahr Nachwuchsschwierigkeiten“, erläuterte der Vorsitzende die Gründe für das eher jugendliche Kinderprinzenpaar.
Er freute sich auch über den Besuch von Kurt Weisdörfer, Präsident des Verbandes Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschaften aus Wuppertal. „Kleine Karnevalsvereine liegen mir besonders am Herzen“, sagte der Wuppertaler Jeck in seiner Rede. Für musikalische Begleitung sorgte wie immer das Fanfarencorps Neviges, und eine Tanzeinlage der Kindertanzgarde durfte natürlich auch nicht fehlen.
Der Kartenvorverkauf für die große Prunksitzung am 1. März im Paul-Ludowigs-Haus sei bereits in vollem Gange, berichtet Szielenkewitz, der dem Verein zwar schon seit 33 Jahren angehört, aber zusammen mit dem neuen Vorstandsteam zum ersten Mal durch die närrische Jahreszeit führt. „Es gibt nur noch rund 80 Karten.“
Wer noch eine Karte haben möchte, muss sich also beeilen: „Auch in den letzten beiden Jahren waren wir ausverkauft.“ Der Obernarr verspricht auch in diesem Jahr wieder ein hochkarätiges Programm mit vielen bekannten Künstlern. „Alle Künstler treten auch auf anderen großen Sitzungen auf, da müssen wir uns nicht verstecken“, meint er. Und die Preise seien dank Sponsoren relativ günstig.
Neben dem Sturm auf die Sparkasse an Altweiber ist auch wieder der traditionelle Rosenmontagszug in Planung. „Wir haben den Umzug bei der der Stadt beantragt. Eigentlich möchten wir alles so weiter führen wie bisher - auch im Sinne von Elvira Jansen“, betont Szielenkewitz.
Einfacher werde die Organisation aufgrund der verstärkten Sicherheitsauflagen natürlich nicht. „Wir sind dankbar für die Unterstützung von Wülfrather Unternehmen, die zum Beispiel die Lkw als Absperrung stellen.“