Diese Ergotherapeuten machen fit für den Alltag

Im Multiprofessionellen Therapiezentrum des Klinikums Niederberg arbeiten die Ergotherapeuten daran, die Beweglichkeit der Patienten wiederherzustellen.

Foto: Helios

Velbert. Die Menschen, die im Helios Klinikum Niederberg arbeiten, gehören vielen Berufen an. Eine Gruppe sind die Ergotherapeutinnen. Sie sind vor allem eines: echte Fitmacher für den Alltag. Zähneputzen, Anziehen und Waschen — für die meisten Menschen geht das leicht von der Hand. Doch für ältere Patienten, die womöglich auch noch unter einer Demenzerkrankung leiden, sind diese Aufgaben eine Herausforderung. „Wir sorgen dafür, dass die Patienten in ihrem gewohnten Umfeld alles selbstständig erledigen können. Unser Team überprüft, ob ihre Beweglichkeit das zulässt“, erklärt Karoline von Blumenthal (58). Sie leitet das Multiprofessionelle Therapiezentrum im Klinikum Niederberg.

Karoline von Blumenthal, Leiterin des Multiprofessionellen Therapiezentrums am Klinikum Niederberg

„In der Ergotherapie schauen wir vor allem auf die Alltagstauglichkeit der Patienten. Es ist zwar gut, wenn die Patienten sich theoretisch alleine versorgen können, aber wir prüfen, ob sich das auch praktisch umsetzen lässt“, sagt von Blumenthal weiter. Das Schönste sei, wenn die Patienten auf ihren eigenen zwei Füßen nach Hause gehen.

Ein typischer Tag der Ergotherapeutin Sandra Jünkersfeld beginnt um 7 Uhr. „Zunächst beginnen wir mit der Frühbesprechung zusammen mit den Mitarbeitern der Pflege. Sie informieren uns darüber, welche Patienten noch nicht so fit sind. Hier kümmern wir und dann besonders“, sagt die 23-Jährige. Sie arbeitet seit ihrer Ausbildung in der somatischen Ergotherapie am Klinikum Niederberg. Eine morgendliche Routine ist für sie die Begleitung des Frühstückstrainings. Hier trainieren Sandra Jünkersfeld und ihre Kolleginnen bei der Zubereitung des Frühstücks mit den Patienten deren Feinmotorik. „Es ist auch wichtig, eine soziale Einbindung zu schaffen“, sagt sie.

Die Behandlung durch die Therapeuten basiert immer auf einem ärztlichen Befund, auf den eine Einzeltherapie folgt. Beliebt ist hier der Ringebaum. Die Patienten sollen nach Ringen greifen, denn das trainiert den Faustschluss. Nach einer orthopädischen Operation verhilft das Anschauungs-Skelett zu mehr Klarheit. „Wir haben unser Skelett Heinrich getauft. An ihm zeigen wir den Patienten, was gerade an ihrem Körper passiert ist. Viele entwickeln dadurch ein besseres Verständnis für ihr Leiden“, sagt Karoline von Blumenthal.

Am Klinikum Niederberg gibt es auch noch die geriatrische Frührehabilitation. Das ist ein spezielles Behandlungsverfahren, bei dem unmittelbar und begleitend zur Akutmedizin rehabilitative Maßnahmen durchgeführt werden. Wahrnehmen können das Angebot Patienten über 70 Jahre oder in begründeten Einzelfällen Patienten ab dem 60. Lebensjahr, die 15 Tage oder länger im Krankenhaus sind. Das Team der Ergo- und Physiotherapeuten sowie die Logopäden kämpfen gegen eine Pflegebedürftigkeit der Patienten an.

Im Klinikum Niederberg wird zwischen der somatischen und psychiatrischen Ergotherapie unterschieden, denn bei psychischen Erkrankungen gibt es andere Therapiemöglichkeiten als bei körperlichen Beschwerden. Red