Neviges Dieses Mal wird nicht gesungen
Neviges. · Die Sternsinger bereiten sich auf ihre alljährliche Aktion vor – mit gravierenden Änderungen.
Stark verkleinerte Gruppen müssen großen Abstand halten, Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind Pflicht, Singen ist dieses Mal verboten: Auch für die Sternsinger wird in diesem Jahr alles anders, was für das ökumenische Organisations-Team um Tina Möllney, Birgit Dywicki und Monika Schulz beim ersten Vorbereitungstreffen vor den Herbstferien etliche Fragen aufwarf. Zunächst grundsätzliche: „Darf man die ökumenische Aktion trotzdem durchführen? Oder sind die Gesundheitsrisiken zu groß?“, berichtet Möllney.
Das Kindermissionswerk als Träger der Sternsingeraktion habe zur Durchführung ermutigt: Gerade in diesen Zeiten werde der Segen der Sternsinger für die Menschen in Deutschland ein wichtiges Zeichen für Hoffnung, Zuversicht und Zusammenhalt sein. Danach sehnten sich viele Menschen in unsicheren Zeiten, zitiert Möllney aus dem Aufruf des Hilfswerks. So entschieden sich die Organisatorinnen, in die Planung für den Sternsingertag am 9. Januar einzusteigen: „Unsere Vorbereitungen laufen seither auf Hochtouren.“
Drei Varianten werden
für Tönisheide diskutiert
Basis ist ein umfangreiches Hygienekonzept, das neben obligatorischem Mund-Nasen-Schutz und regelmäßigem Desinfizieren der Hände die drastische Verkleinerung der Gruppen auf drei Kinder plus Begleitung vorsieht: „Wir schauen, dass wir Geschwisterkinder zusammenlegen und die Eltern als Leitstern gewinnen, so dass die Mitglieder jeder Gruppe aus maximal zwei Haushalten kommen“, erläutert Möllney Details. Gravierendste Änderung: Die Sternsinger dürfen dieses Mal nicht singen. Stattdessen wird mit gebührendem Abstand ein Segensspruch vorgetragen. Daneben werden viele alternative Angebote vorbereitet: „Wir erstellen zum Beispiel Segens-Tüten, die in den Briefkasten gelegt werden können - mit Infomaterial, Segensaufkleber, persönlichen Gruß-Karten und Spendenmöglichkeit per Überweisung - so dass, wenn gewünscht, der Segen auch kontaktlos übermittelt werden kann.“ Nicht in bisheriger Form realisierbar ist das Mittagessen: Dass die Gruppen bei Nevigeser Familien einkehren oder sich wie im Siepen alle zum gemeinsamen Mittagsmahl treffen, ist unter den gegebenen Umständen nicht machbar, erläutert Birgit Dywicki. Auch die Ausgabe der Gewänder wird anders als sonst erfolgen – statt einem festen Termin für alle wird eine zeitlich gestaffelte Ausgabe erfolgen. Schließlich findet auch der Aussendungsgottesdienst an verschiedenen Orten – Stadtkirche, Mariendom und ehemalige Kirche im Siepen – statt. Außerdem werden diejenigen, die den Besuch der Sternsinger wünschen um vorherige Anmeldung gebeten. Aktuell ist das per Mail (sternsinger-neviges@gmx.de) möglich, weitere Anmeldemöglichkeiten werden noch bekannt gegeben. „Die aktuelle Lage bedeutet ein hohen zeitlichen Mehraufwand für das Orga-Team, doch wir sind fest entschlossen, uns von der Pandemielage nicht ausbremsen zu lassen und geben alles, um eine sichere und erfolgreiche Sternsinger-Aktion auf die Beine zu stellen“, gibt sich Tina Möllney optimistisch und hofft, das es nicht zu einer Verschärfung der Pandemielage kommt: „Wir haben schon viele Anmeldungen sowie Rückmeldungen von Kindern und Eltern, die mitmachen wollen“, freut sich die Nevigeserin.
Auf Tönisheide werden noch verschiedene Möglichkeiten diskutiert: „Wir überlegen, wie wir das Sternsingen realisieren können“, berichtet Michael Kellersohn, der die Aktion schon seit zig Jahren mit Ehefrau Annegret organisiert. Eine Anregung war, dass eine kleine Gruppe Sternsinger am 9. Januar vor der Kirche St. Antonius steht. Dort könne der Aufkleber mit dem Segensspruch abgeholt werden.
Alternativ könne man die Aufkleber auf Wunsch in die Briefkästen der Betreffenden einwerfen, diese sollten ihre Spende dann direkt an das Kindermissionswerk überweisen.
Im Gespräch ist auch, ein Video mit den Tönisheider Sternsingern zu drehen und auf die Internetseite der Gemeinde zu stellen. „Das ist aber alles noch nicht konkret“, betont der Tönisheider; bis zum Januar dauere es ja noch ein paar Wochen.