Düsseler Tor: Jetzt doch Tiefgarage
Die Stadt Wülfrath und die Politik haben sich nun offenbar auf Stellplätze im Erdreich geeinigt. Im Gegenzug darf die GWG ein Haus mehr errichten als ursprünglich geplant.
Wülfrath. Erst gab’s viele Gespräche unter den Ratsparteien, dann starken Druck der Politik auf die 85-prozentige städtische Tochter GWG und nun die große Verwaltungskonferenz, bei der die Stadtspitze, Fraktionschefs und GWG wohl den Durchbruch erzielt haben: Das Bauprojekt am Düsseler Tor bekommt eine Tiefgarage, die wohl über den Nelkenweg angefahren wird. Dazu kommen Stellplätze, deren Zufahrt über die Düsseler Straße geregelt werden soll. Gegen eine Zufahrt über die Alte Kölnische Landstraße hat das Rheinische Amt für Bodendenkmäler Bedenken.
Um das alles zu verwirklichen, wird dem 3100 Quadratmeter großen Areal noch eine Fläche zugeordnet. So kann die Zufahrt Nelkenweg geregelt werden, außerdem kann die GWG noch ein Gebäude mehr bauen. GWG-Geschäftsführer André Clasen ist von Bürgermeisterin Claudia Panke beauftragt worden, diesen Plan durchzurechnen, um zu klären, ob dies so machbar ist. Interessant wird vor allem die Frage, wie viel teurer die Wohnungen werden, wenn die Kosten für die Tiefgarage klar sind.
Bislang hatte die GWG alle Parkplätze oberirdisch vorgesehen. Clasen hatte in den vergangenen Monaten einen solchen Tiefgaragenbau kategorisch abgelehnt. Man sei hier nicht in Düsseldorf-Oberkassel, wo man mehrere zehntausend Euro für eine Tiefgarage verlangen kann, sagte er noch vor wenigen Wochen im Stadtentwicklungsausschuss.
Hintergrund: Auf dem Grundstück am Düsseler Tor möchte die GWG neun Eigentums- und 14 Mietwohnungen errichten. Der Bedarf ist offenbar vorhanden, es gibt eine Warteliste und angeblich bereits etliche Kaufinteressenten für fast alle Wohnungen, sagte Clasen vor drei Wochen. Doch die Politik hat mit Druck für eine Tiefgarage gekämpft.
Und es gab verschiedene Varianten, wie der neue Gebäudekomplex angefahren werden kann. Die Stadt hat prüfen lassen, ob die Zufahrt zur Garage auch von der Alten Kölnischen Landstraße möglich ist. Aber: Die Straße ist ein Baudenkmal, außerdem hat der Technische Dezernent Martin Barnat darauf hingewiesen, dass der gesamte Verkehr über die einspurige Düsseler Straße sehr schwierig sei. Nun liegt nach der großen Verwaltungskonferenz die Kompromisslösung auf dem Tisch: Erschließung der Tiefgarage vom Nelkenweg aus, wobei lediglich die 18 Garagenplätze dort erschlossne werden sollen. Die oberirdischen Stellplätze werden von der Düsseler Straße her erschlossen, möglicherweise über eine Stichstraße von der Alten Kölnischen Landstraße zum Rotdornweg/Kreisverkehr Düsseler Straße. Barnat hält diese Möglichkeit für machbar, einzig mögliche Bürgerproteste der Nelkenweganwohner seien zu berücksichtigen, hieß es in der Elefantenrunde. Die Politik unterstützt diesen Vorschlag.
GWG-Chef Clasen rechnet nun diese Möglichkeiten durch, sagte aber bereits, dass bisherige Planungskosten von rund 100 000 Euro umsonst gewesen seien. Einen Vermarktungs- und möglichen Baustart in diesem Jahr hat er aufgegeben. Läuft alles nach Plan, könne man nun im Sommer 2017 beginnen zu verkaufen und zu bauen, sagte er.