Ehrenamtler pflegt den Bahnhof
Andreas Osinski ist der 66. Pate für Grün- und Sauberkeitspflege in Wülfrath. Weitere werden gesucht.
Wülfrath. Als einen „Sechser im Lotto“ beschreibt es Gerd Bohnen — so eine Anfrage hatte der Koordinator des Freiwilligen Forums auch noch nicht. Fünf bis zehn Stunden in der Woche wollte sich ein Mann ehrenamtlich engagieren, gerne im Freien. Nun hat Andreas Osinski seine freiwillige Tätigkeit: Er ist Grün- und Sauberkeitspate der Stadt Wülfrath und als solcher für den Bahnhof Aprath zuständig.
„Ich habe einen Ausgleich zu meinem Job gesucht. Und ich wollte mich ehrenamtlich engagieren“, schildert Osinski seine Motive. Der ledige Krankenpfleger ist 35 Jahre alt und arbeitet in Remscheid. Sein „Revier“ liegt direkt vor seiner Haustür. Er wohnt in einem der fünf Häuser der Aprather Straße Schickenberg, die noch auf Wülfrather Stadtgebiet liegen — vom Balkon aus mit Blick auf den Bahnhof und den Parkplatz. „Ich habe alles im Blick“, sagt er und schmunzelt.
Für Guido Köhler vom Baubetriebshof und Abfallberaterin Ulrike Eberle war schnell klar, dass sie Osinski Aprath als Einsatzort vorschlagen werden, „wenn er schon da wohnt“. Er ist der 66. Pate, der in Wülfrath Grün- und Sauberkeitspflege betreibt. Müll aufheben, fegen, Unkraut aus Fugen kratzen — das gehört zum Beispiel zu seinen Aufgaben.
„Wir möchten, dass er sich für den Bereich verantwortlich fühlt“, sagt Köhler. Osinski nickt. Das gelte auch vorbeugend: „Warum sollte man am Tag nach einem Fest, das hier Jugendliche freitags und samstags veranstalten, aufräumen? Mit einem Hinweis könnte die Verschmutzung durch achtlos weggeworfenen Müll oder zerdepperte Glasflaschen auch unterbunden werden.“
Am Wochenende will Osinski sich zum ersten Mal ans Werk machen. Eine Erstausstattung hat die Stadt ihm zur Verfügung gestellt: Handschuhe, eine Weste, ein Straßenbesen, Greifer, Rübenhacke und Müllsäcke. Diese Säcke entsorgt der Bauhof, der auch die Rasenpflege übernimmt. Köhler: „So halten wir auch Kontakt zu unseren Paten.“