Ein Euro pro Bürger für ein schöneres Neviges
Die Werbegemeinschaftwill mit dem „Neviges-Euro“ unter anderem Feste finanzieren.
Neviges. 18.837 Einwohner hatte Neviges laut städtischer Statistik am 7. Juli. Und von jedem hätte die Nevigeser Werbegemeinschaft gerne einmal im Jahr einen Euro. Nicht für die eigene Kasse, sondern um für den Stadtteil etwas zu bewegen, ihn zu verschönern und lebendiger zu machen, sagt Helmut Wulfhorst, zweiter Vorsitzender der Nevigeser Vereinigung.
Der 57-Jährige ist der Initiator der Aktion „Neviges-Euro“. In mehreren Geschäften hat er Sammeldosen aufgestellt, die mit dem Ortswappen verziert sind. Ein Begleitschreiben erklärt potenziellen Spendern den Sinn.
Denn dass die Werbegemeinschaft (WGN) sozusagen auf Betteltour bei den Bürgern geht, hat seinen Grund. Veranstaltungen wie etwa das beliebte Laternenfest seien nicht billig, sagt Wulfhorst. Allein 3500 bis 4000 Euro wende die Werbegemeinschaft für das Lichterfest im Oktober auf. Trödelmeile, Gesundheitstag, Weihnachtsbeleuchtung — da komme im Jahr einiges zusammen.
Und da die Umsätze in der Nevigeser Innenstadt nicht gerade sprudeln, sei die Belastungsgrenze bei einigen Geschäftsleuten erreicht. Auf die Filialen von Einzelhandelsketten könne man finanziell nicht zählen — diese beteiligen sich nicht an den Kosten für örtliche Werbemaßnahmen. „Und von der Stadt Velbert ist auch nichts zu erwarten. Die ist bekanntlich selbst monetär angeschlagen“, so Wulfhorst.
Daher setzen er und seine Mitstreiter von der Werbegemeinschaft auf die Spendenbereitschaft der Nevigeser. „Wenn wir nur 75 Prozent der Bevölkerung dazu kriegen könnten, einen Euro im Jahr zu geben, könnten wir einiges bewegen“, sagt der gebürtige Nevigeser.
Von dem Inhalt einer der seit dem Frühjahr aufgestellten Sammelbüchsen wurde beispielsweise eine sogenannte Hundetoilette angeschafft, die demnächst aufgestellt werden soll. Blumenschmuck, die Gage für eine gute Band fürs Stadtfest, ein neuer Anstrich für einen beschmierten Stromkasten — für solche Maßnahmen soll der Neviges-Euro dienen. Die Einnahmen würden getrennt von der WGN-Kasse laufen, geprüft und öffentlich belegt werden, sagt Helmut Wulfhorst auf die Frage, ob er nicht sehr viel Vertrauen von den Bürgern erwarte. „Der Wulfhorst haut das nicht auf den Kopf“, versichert er schmunzelnd.