Wanderwege sind besser geschützt
Die Partnerschaft zwischen Polizei, Rheinkalk und Stadt gegen Müll zeigt Wirkung.
Wülfrath. Plastikbecher, leere Verpackungen und kaputte Glasflaschen sind Dinge, die in der Natur nichts zu suchen haben. Dennoch finden sich diese Spuren achtloser Menschen an lauschigen Plätzen im Grünen immer wieder.
So war es auch auf den Wanderwegen Eignerbach, Fliether Runde und Scheidter Höhenweg rund um die Brüche und den „Schlammteich“ von Rheinkalk. „Wir haben die Wanderwege im August 2003 fertiggestellt und wurden seitdem jährlich mit einem enormen Müllaufkommen konfrontiert“, sagt Andreas Goldberg, der bei Rheinkalk für die Liegenschaften verantwortlich ist. „Die Instandhaltungs- und Reinigungskosten lagen pro Jahr im sechsstelligen Bereich.“ Die Verantwortlichen wurden der Lage nicht mehr Herr, es wurde sogar mit dem Gedanken gespielt, die Wege wieder zu schließen.
Bis 2010 dann die Idee von der Ordnungspartnerschaft geboren wurde. Unterschrieben wurde die Partnerschaft zwischen Lhoist Western Europe, zu der Rheinkalk gehört, der Kreispolizei Mettmann und der Stadt Wülfrath. „Der Erfolg gibt uns recht“, sagt Czerwonka Jochen von Rheinkalk. „Die Verwüstungen und der Vandalismus sind erheblich zurückgegangen.“
Mehrmals im Jahr fahren die Partner einzeln oder gemeinsam die Wanderwege ab und schauen nach dem Rechten.
„Es zeigt Wirkung, wenn wir uns mit unserem Streifenwagen zeigen“, sagt der Wülfrather Wachleiter der Polizei Rolf Stahl. Oftmals seien es Jugendliche, die die Sitzgelegenheiten mit Blick auf das Sedimentationsbecken im Bruch Prangenhaus nutzen, um sich zu treffen. Reiner Schmidt vom Jugendamt kennt die jungen Leute aus Wülfrath, die dort feiern. Wenn er weiß, dass es etwas zu feiern gibt, wie etwa vor den Abiturprüfungen, fährt er mit dem Fahrrad die markanten Stellen an. „Ich suche dann das Gespräch“, sagt Schmidt. Es sei wichtig, die Jugendlichen zu ermutigen, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten. „Sie müssen sich eben nur an die Regeln halten.“
Immer noch liegen die Kosten für die Müllentsorgung und Reparaturarbeiten bei zwischen 10 000 und 20 000 Euro im Jahr. „Es ist aber viel weniger als zuvor“, so Czerwonka.