Ein Fonds für die Kultur
Fördertopf „Wülfrather für Wülfrath“ soll jährlich mit 5000 Euro ausgestattet werden.
Wülfrath. Es ist nicht zu erwarten, dass die Politik diesem Vorschlag der Verwaltung nicht folgen wird: Es soll eine Art Kulturfonds eingerichtet werden. Der Name: „Veranstaltungen — Wülfrather für Wülfrath“. Er soll jedes Jahr mit 5000 Euro ausgestattet werden.
Am 8. November werden die Kulturpolitiker diese neue Förderrichtlinie zum ersten Mal beraten. Sie ist auch eine Reaktion auf die veränderte Veranstaltungssituation, die sich durch den Wegfall der zentralen Spielstätte Stadthalle ergeben hat. Das verhehlt die Verwaltung in der Sitzungsvorlage nicht: „Zur Kompensation des Wegfalls der Stadthalle wurde der allgemeine Kulturetat um 10 000 Euro aufgestockt.“ 5000 Euro davon sollen in den Fonds fließen.
Gemeinsam mit dem Stadtkulturbund hat die Kulturabteilung der Stadtverwaltung Richtlinien erarbeitet, wie Gelder aus dem Topf zugewiesen werden können. Zugreifen können nur Mitgliedsvereine des Stadtkulturbundes (SKB), die einen Antrag an den SKB stellen müssen.
Gelder aus dem Fonds „Wülfrather für Wülfrath“ werden nur ausgezahlt, wenn die Veranstaltungen, für die die Mittel gedacht sind, auf Wülfrather Stadtgebiet geplant sind. Gastspiele in Mettmann oder Velbert können aus dem Topf nicht bezuschusst werden. Der Förderhöchstbetrag pro Veranstaltung beträgt 500 Euro. Der maximale Jahresförderbetrag pro Mitgliedsverein ist auf 1000 Euro begrenzt.
Ist am Jahresende Geld übrig, bleibt es im Fonds. „Nicht ausgeschöpfte Mittel können vom SKB übertragen werden“, regeln die Richtlinien. Bis zu 10 000 Euro darf der Kulturbund so ansparen. Dann muss im nachfolgenden Kalenderjahr eine Kulturveranstaltung durchgeführt werden, an der sich laut Richtlinie „möglichst mehrere Vereine“ beteiligen sollen.
Aus Wolfgang Köster, Vorsitzender des Stadtkulturbundes, sprudelt nicht grenzenlose Begeisterung, wenn er auf den noch zu beschließenden Kulturfonds angesprochen wird. Er reagiert sachlich. „Sicher hilft das den Vereinen auch weiter.“
Für ihn ist es aber nur „eine kleine Entschädigung für den Abriss der Stadthalle. Aber man muss auch sagen, dass es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist“. Der Fonds ändere nichts daran, dass in Wülfrath eine passende Aufführungsmöglichkeit für viele Gelegenheiten fehle. „Es gibt eben keine zweite Stadthalle.“