Ein Tönisheider in Ecuador
Frank Isfort ist seit 2009 dabei, eine Schule in Esmeraldas aufzubauen.
Tönisheide. Seit 2009 engagiert sich Frank Isfort für das Kinderhilfsprojekt San Andrés in Esmeraldas an der Pazifikküste von Ecuador. Zur Zeit ist der Tönisheider zu Besuch in Deutschland und berichtet über die Fortschritte: „Unsere Sonnenschule ist fast fertig“, erläutert der 58-Jährige.
Ziel ist, unter anderem durch Hausaufgabenbetreuung und Förderunterricht die schulische und berufliche Ausbildung von Kindern in einer der ärmsten Regionen des Landes zu unterstützen.
Nach den Anfängen unter einer strohgedeckten Remise wurde vor vier Jahren mit dem Bau einer kleinen Schule begonnen. Schon der Rohbau wurde für den Unterricht genutzt — „da war es wenigstens trocken“, so Isfort. Richtig in Betrieb ist die Schule erst seit zwei Jahren. „Fertig“ ist ohnehin relativ: „Als Nächstes wollen wir wenigstens auf der Wetterseite Fenster einbauen.“
Unterstützt wird Isfort von insgesamt zehn Helfern aus dem In- und Ausland, die zur Zeit mehr als 30 Kinder von fünf bis 17 Jahren betreuen, darunter auch erschreckend junge Mütter: „Die jüngste hat ihr Kind mit 13 bekommen“, berichtet Isfort, und auch eine 15-Jährige macht ihr Schularbeiten mit dem Säugling auf dem Arm. In den ländlichen Dörfern sei das nicht ungewöhnlich. Hygieneunterricht, Zahnprophylaxe oder Selbstverteidigung für Mädchen stehen ebenfalls auf dem Plan. Besonders fasziniert seien die Kinder vom Computerunterricht auf den Laptops, die ein ehemaliger Feuerwehrkamerad Isforts beschafft hatte.
Neben der Vollendung der Schule steht in nächster Zukunft die Anschaffung von zwei oder drei Fahrrädern auf dem Plan, außerdem der Bau eines Brunnens: „Wer keinen Wasseranschluss hat, muss sich im Bach bedienen“ - der auch zum Waschen, Vieh tränken und anderes herhält.
Im November kehrt Isfort nach Südamerika zurück. Die Abstecher nach Deutschland braucht er auch, um Abstand zu gewinnen, denn Abschalten sei in Ecuador schwierig: „Außer Bier trinken am Strand gibt es praktisch keine Freizeitmöglichkeiten, und das ist keine Option.“