Einmal wie Arielle durch das Wasser gleiten

Im Nizzabad schwimmen Kinder wie Meermädchen.

Die Meerjungfrauen im Nizzabad.

Foto: Bahrmann, Simone (simb)

Velbert. Chantal lässt sich ins Wasser gleiten und schlägt mit ihrer blauen Flosse. „Für mich geht ein echter Kindheitstraum in Erfüllung“, sagt die 16-Jährige. „Seit ich mit vier Jahren das erste Mal Arielle gesehen habe, möchte ich eine Meerjungfrau sein.“

Im Nizzabad hat sie dazu jetzt die Gelegenheit, denn in den Ferien wird ein Kurs im Meerjungfrauenschwimmen angeboten. Neben Chantal machen noch fünf weitere Mädchen mit. Sie alle tragen einen Nixenschwanz an ihren Beinen, der aus einem badeanzugählichen Stoff gefertigt ist. An den Füßen endet der Schwanz in einer Monoflosse. „Darauf stehen darf man nicht“, erklärt Chantal. „Die Flosse bricht sonst.“

Melanie Seidel, seit 2008 als Abenteuernixe unterwegs, zeigt den Mädchen, wie man sich als Meerjungfrau über Wasser hält. „Ein gutes Körpergefühl ist wichtig“, sagt sie.

Nur mit Bewegungen der Füße und der Hüfte schwimmen die Meermädchen, die Arme werden lediglich zum Schwungholen vor dem Abtauchen eingesetzt.

Viele Besucher des Nizzabads gucken etwas irritiert auf die jungen Mädchen, die da mit den bunten Flossen durch das Wasser flitzen.

Dabei ist das Meermädchenschwimmen längst keine Neuheit mehr. „In Süddeutschland gibt es richtige Mermaid-Schulen“, so Seidel. Die Erkratherin hat vor fünf Jahren mit dem Sport angefangen, weil die eigenen Töchter es einmal ausprobieren wollten: „Ich bin dann einfach hängen geblieben.“

Als Abenteuernixe Mel spielt die Unterwasser-Maskenbilderin Live-Rollenspiele, im letzten Jahr wurde aus der Hobby- dann eine Berufsnixe. „Ich gebe Schwimmkurse, mache Kindergeburtstage und veranstalte Workshops.“

Das Schwimmen mit dem Nixenschwanz ist allerdings nicht überall erlaubt. „Es gilt als Schwimmbehinderung“, erklärt Seidel. „Nicht alle Bäder sind kooperativ.“

Den Mädchen im Nizzabad macht das Nixenschwimmen viel Spaß. „Aber es ist anstrengender als man denkt“, sagt Luca. Die Zwölfjährige wohnt eigentlich in Berlin, ist zu Besuch bei ihren Großeltern, die in der Nähe wohnen und ist extra für den Kurs angereist. „Bei uns gibt es so etwas nicht.“