Eltern sorgen sich um die Musikschule
Der Beirat wendet sich gegen die vom Rat beschlossenen Kürzungen. Bürgermeister Lukrafka will „Missverständnisse“ aufklären.
Velbert. Nach den im April vom Stadtrat beschlossenen Einsparungen sorgt sich der Elternbeirat der Musik- und Kunstschule um die Zukunft der Schule. Die Elternvertretung plant eine Petition zum Abwenden von Stellenstreichungen und Unterrichtsausfall. In ihrer Einladung an die Mitglieder für den 30. Mai listet Vorsitzende Nicole Putman-Dose auf, was schon jetzt wegen der Sparpolitik nicht mehr möglich oder gefährdet ist, zum Beispiel: Kontrabass- und Cellounterricht. Ab Herbst würde es, wenn die Kürzungen umgesetzt würden, keinen Mandolinenunterricht und Einschränkungen bei der Ensemblearbeit geben, die Streichorchester und die Tanzsparte sowie das geplante Symphonie-Orchester infrage stelle.
Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU) hat Verständnis für die Sorgen der Eltern. Allerdings sagt er: „ Ihre Argumente zeigen, dass es bezogen auf die Einsparvorschläge einige Missverständnisse gibt, die ich aufklären will.“ Es sei zu berücksichtigen, dass der städtische Zuschuss von 1,5 Millionen Euro im Jahr 2010 bis zum vergangenen Jahr auf knapp zwei Millionen Euro jährlich gestiegen sei. Eine Einrichtung dieser Größenordnung könne bei den von Velbert zu erbringenden Einsparungen nicht außen vor bleiben. Mit der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 20115/2016 wurde unter anderem beschlossen, die Personalaufwendungen geringfügig zu reduzieren. Die Bezirksregierung Düsseldorf habe ihre Genehmigung des städtischen Etats mit dem Hinweis erteilt, dass die beschlossenen Kürzungen auch umgesetzt werden. Lukrafka weist darauf hin, „dass die Stelleinsparungen bei den Instrumenten Violine, Klavier und Mandoline keinen Bezug zum Cellounterricht haben“. Tatsächlich würden drei Verträge nicht verlängert. Eine halbe Stelle entfalle dabei auf das Instrument Violine, ein Stellenanteil von 0,33 auf das Klavier und von 0,16 auf die Mandoline. Letztere Kürzung betreffe nur zehn der 4200 Schüler. Sechs Lehrer stünden weiter für den Violinenunterricht zur Verfügung.
Trotz der schwierigen finanziellen Lage werde die Stadt die Stelle des in den Ruhestand wechselnden stellvertretenden Musikschulleiters, der bisher den Cellounterricht mit erteilt hat, im September neu besetzen. Bedingt durch einen Eintritt in den Ruhestand in der Tanzabteilung ab dem Jahr 2019 müsse dort eine Reduzierung um 0,16 Stellen vollzogen werden. Eine weitere Reduzierung sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht beabsichtigt. HBA