Englisch-Lehrer sind knapp
Die Einführung der Seiteneinsteiger-Klassen für nicht-deutschsprachige Schüler führt zu Stundenausfall am Gymnasium.
Wülfrath. Am Gymnasium mangelt es an Englisch-Lehrern. In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses beklagte der stellvertretende Schulleiter Jürgen Blum die momentan schwierige Situation. Ein entscheidender Faktor für die Entwicklung sei die Bildung der Internationalen Klasse am Gymnasium gewesen. „Dadurch entstehen schon große Lücken bei uns. Das geht derzeit nur durch Kürzung des regulären Englischunterrichts“, berichtete er dem Ausschuss.
In die Internationale Klasse kommen die sogenannten Seiteneinsteiger aus allen möglichen Herkunftsländern, die Deutsch als Fremdsprache lernen und oftmals vollkommen ohne Vorkenntnisse der Sprache die Schulbank drücken.
Das Problem, das sich derzeit am Gymnasium zeigt: Das Land weist den Schulen mit Internationaler Klasse zwar Lehrerstellen zu, allerdings mangelt es an dem qualifizierten Personal. Blum berichtet: „Wir bekamen zusätzlich eine Stelle zur Verfügung gestellt. Auf die durften sich aber nur Lehrer mit einer Zusatzqualifikation Deutsch als Fremdsprache bewerben.“
Um die 18 Unterrichtswochenstunden der Internationalen Klasse, die am Gymnasium derzeit acht Schüler fasst, zu schultern, sind in Wülfrath insgesamt vier Lehrkräfte eingespannt. Da diese Englisch sprechen sollen und auch in der Umgebung Lehrkräfte mit genau dieser Qualifikation gesucht werden, kommt es zu einer gesteigerten Nachfrage an Englisch-Lehrern und dadurch zu dem Engpass.
Das oberste Ziel für die Seiteneinsteiger ist es, die deutsche Sprache zu lernen. „Sobald sie bestimmte Anweisungen befolgen können, sollen sie so schnell wie möglich in normale Klassen können“, sagt Blum. Die Gruppe, die jede Woche seit dem Start Anfang Februar um zwei bis drei Schüler anwächst, sei sehr aufnahmebereit und wissbegierig.
Das Gymnasium ist nur ein exemplarisches Beispiel. In Wülfrath gibt es 68 Seiteneinsteiger, die auch an den anderen weiterführenden Schulen und den Grundschulen untergebracht sind. Es handelt sich dabei nur teilweise um Flüchtlinge. So ist die größte Gruppe vor Ort polnischer Herkunft (16), dahinter kommen Syrer (8), Italiener (5) sowie Bulgaren und Rumänen (jeweils 4).