Extra-Haltestelle für Senioren
Der Bürgerbusverein macht alte Menschen mobil: Seit dieser Woche fährt die Linie 3 bis vor die Haustür des Domizils Burgfeld.
Neviges. Seit dieser Woche fährt der Bürgerbus eine zusätzliche Haltestelle an: Nur wenige Meter nach dem Haltepunkt auf der Emil-Schniewind-Straße legt der Bus nun am Reiger Weg unmittelbar vor dem Haupteingang des Domizils Burgfeld einen Stopp ein, um anschließend auf dem oberhalb des Altenheims gelegenen Wendeplatz zu drehen und seine Fahrt durch Neviges fortzusetzen. Ein kleiner Abstecher nur für den Bus, aber eine große Hilfe für die überwiegend aus der Seniorenresidenz stammenden Fahrgäste.
Gut eine Handvoll sind es, die täglich die ehrenamtlich betriebene Linie zu einem Ausflug in den Wallfahrtsort nutzen, erläutert Gunnar Rother, Vorsitzender des Bürgerbusvereins. Für die meisten war bislang die Topografie ein ernstes Hindernis, denn der Weg vom Haltepunkt auf der Emil-Schniewind-Straße zurück ins Domizil führt extrem steil den Reiger Weg hinauf — äußerst anstrengend für die Senioren, fast unüberwindbar für die Nutzer eines Rollators, und die Treppe zum Seiteneingang war da keine Alternative.
Vor einigen Monaten waren der Vereinsvorstand bei einer Veranstaltung des Domizils mit der Leitung ins Gespräch gekommen, berichtet Rother, hatte das Problem der älteren Herrschaften mit der Erreichbarkeit der Haltestelle diskutiert: „Anfang des Jahres haben wir dann probeweise den Haupteingang angefahren.“ Seit einigen Tagen markiert nun ein Haltestellenschild den neuen Stopp der Linie 3.
Vor allem für die Bewohner des Service-Wohnens, die noch recht mobil sind, sei der Bürgerbus eine hilfreiche Einrichtung, sagt Domizil-Geschäftsführerin Katja Donnay. 18 entsprechende Apartments hält die Einrichtung vor, daneben zwölf Plätze in einer Demenz-Wohngemeinschaft und 72 Plätze im Altenheim. Auch aus dessen Reihen gebe es einige regelmäßige Passagiere.
Dass jetzt die abschreckende Steigung wegfällt, findet Ursula Kutnjak gut: „Mit dem Rollator kam man kaum den Berg rauf“, so die Erfahrung der 81-Jährigen. Auch Anna Melchert freut sich über die Erleichterung — obwohl sie noch gut zu Fuß ist und selber ins Tal marschiert: „Ich nehme den Bus dann für den Rückweg.“
„Die eine Minute, die sich die Fahrt durch die Ausweitung verlängert, ließ sich im Fahrplan unterbringen“, sagt Rother. Selbst wenn es einen Moment länger dauere, weil der Fahrer beim Ein- oder Aussteigen helfe, sei das kein Problem: „Dafür hat jeder Verständnis.“
Sorgenfalten auf die Stirn treiben dem Vorsitzenden dagegen die hohen Spritpreise und die steigenden Wartungskosten für die beiden Busse. Der erste ist seit 2001 im Betrieb und sieht inzwischen immer häufiger die Werkstatt, doch auch der zweite, erst fünf Jahre zählende Bus, der als Ersatz fungiert und zusätzlich zu Spitzenzeiten eingesetzt wird, schwächelt zum Beispiel mit der Elektronik.