Feuerwache: Entscheidung naht
Auch die Zukunft des Bauhofes ist ungewiss. Die Städte Wülfrath und Mettmann prüfen eine mögliche gemeinsame Lösung.
Wülfrath. Es ist erst ein paar Monate her, dass die Stadt laut darüber nachgedacht hat, neben der Feuerwache an der Wilhelmstraße eine Atemschutz-Übungsstrecke einzurichten. Dort üben Wehrleute den Einsatz mit Schutzmasken auf einem Parcours. Doch die Pläne sind offenbar vom Tisch. Die neue Kreisleitstelle der Feuerwehr wird in Mettmann gebaut. Dort ist möglicherweise auch Platz für die Atemschutz-Übungsstrecke.
Die Stadt hat das aber trotzdem mal durchrechnen lassen und kommt mithilfe eines Architektenbüros zu dem Ergebnis: Für rund 12,8 Millionen Euro wäre das machbar gewesen. Geld, das die Stadt nicht in der Tasche hat, aber da gibt es ja noch den Brandschutzbedarfsplan. Der schreibt genau vor, dass in Wülfrath 120 Feuerwehrleute gebraucht werden, die innerhalb kürzester Zeit erst zu ihren Fahrzeugen und dann am Einsatzort sein müssen.
Die Architekten haben auch mal durchgerechnet, was es kosten würde, wenn die Feuerwache aus der Wilhelmstraße auszieht. Im Ergebnis kommt man auf rund elf Millionen Euro. So viel würde ein Neubau auf dem ehemaligen Gelände der Deutschen Bahn kosten. Allein 6,1 Millionen würden allerdings für den Bau eines neuen Baubetriebshofs drauf gehen. Wenn die Feuerwehr den Standort verlässt, macht der Bauhof an dieser Stelle offenbar auch keinen Sinn mehr. Zumal die Gebäude in den 1970er Jahren gebaut worden sind und nicht mehr den aktuellen Bedarfen entsprechen.
Ein Neubau der Hauptfeuerfache an einem anderen Standort zugunsten des Verbleibs des Bauhofes an der Wilhelmstraße möchte die Stadtverwaltung nicht empfehlen. Das Gelände sei einfach zu groß. Was die Stadt auf jeden Fall dringend braucht, ist ein Gerätehaus für die Feuerwehr im Wülfrather Süden. Die Verwaltung befindet sich derzeit in Gesprächen mit einem Gewerbebetrieb, der ein brauchbares Raumangebot machen kann. Der zweite Standort ist notwendig, damit die freiwilligen Feuerwehrleute rechtzeitig die Wagen erreichen.
Beim Thema Bauhof erinnert man sich in Wülfrath allerdings gerne an Jahrzehnte alte Pläne, gemeinsam mit der Stadt Mettmann einen neuen, gemeinsamen Bauhof zu errichten. Davon könnten beide Städte profitieren. Die Stadt Mettmann hat offenbar signalisiert, dass nach wie vor Interesse an Bau und Betrieb eines gemeinsamen Bauhofes besteht. Es gibt auch einen möglichen Standort und zwar die nicht mehr benötigte Erweiterungsfläche des Friedhofs Lindenheide an der Osttangente. Nachzulesen ist das in den Unterlagen für den Ausschuss für Planung und Umwelt, der am 31. Mai im Wülfrather Rathaus tagen wird.
Derzeit werden bereits die planungsrechtlichen Voraussetzungen von der Stadt Mettmann überprüft. Die Fahrzeit von dem Grundstück an der Osttangente bis zum etwa fünf Kilometer entfernten Rathaus Wülfrath beträgt etwa acht Minuten, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Schon in einer Potenzialanalyse aus dem Jahre 2012, die damals gemeinsam von den Städten Mettmann, Wülfrath und dem Kreis Mettmann in Auftrag gegeben wurde, wurde auf Möglichkeiten zur Steigerung der Leistungsfähigkeit durch eine gemeinsame Bauhoflösung hingewiesen. Allein bei den Herstellungskosten wurde von den Experten aus einer gemeinsamen Lösung mit der Stadt Mettmann und dem Kreis Mettmann für die Stadt Wülfrath ein Einsparpotenzial von 900 000 Euro abgeleitet. Die Einsparung bei den Betriebs- und baulichen Unterhaltungskosten wurden gegenüber einer Einzellösung für die Stadt Wülfrath mit etwa 60 000 Euro im Jahr beziffert. Nun müssen die Politiker entscheiden, ob die Feuerwache und der Bauhof künftig gemeinsam am alten Standort bleiben. Die Stadt möchte aber grünes Licht für eine gemeinsame Planung für einen neuen Bauhof mit der Stadt Mettmann.