Martin Leonhardt schießt den Vogel ab
Der Nevigeser Schützenverein Kleine Schweiz schoss seinen Regenten aus.
Velbert. Während am Samstagabend viele den Krimi um den Deutschen Fußballpokal verfolgten, stand die Kleine Schweiz ganz im Zeichen der Schützen des gleichnamigen Schützenvereins. Nach dem Schießen am vergangenen Wochenende wurde jetzt der Krönungsabend gebührend gefeiert. „Der eine oder andere hat schon mal auf seinem Smartphone nachgeschaut und in der Küche lief wohl ein Fernseher“, hatte der neue König Martin Leonhardt festgestellt, der sich nicht viel aus Fußball macht: „Es sei denn, die deutschen Nationalmannschaft spielt.“
Für den 37-jährigen Werkzeugmechaniker ist es die zweite Regentschaft, 2001 schoss er schon einmal den Vogel ab und war der jüngste König in der fast 90-jährigen Geschichte des Vereins. Mit Musik der Gruppe Albatros wurde gebührend gefeiert, aber um 1 Uhr war der König wieder zu Hause.
„Wir mussten um 9 Uhr am Festplatz alles aufbauen“, beschreibt Vater und zweiter Vorsitzender Herbert Leonhardt die tatkräftigen Pflichten einer Majestät. Gestern Vormittag kamen Delegationen der Schützen aus Neviges, Dönberg und Wülfrath zusammen. Musikalisch unterstützt vom 1. Fanfarencorps Neviges, gesichert durch die Freiwillige Feuerwehr und dem DRK, marschierten die Schützen zu Peibst.
Die neue Königin Nadja Bovensiepen begleitete Martin Leonhardt, der allerdings nicht die Krönungskette trug, die man ihm am Abend zuvor umhängte. „Die wiegt 19 Kilo, die kann man nicht lange tragen. Dafür gibt es die wesentlich leichtere Tragekette.“ Nach dem Frühschoppen wurden auf dem Schießstand die Bürgerkönige mit der Armbrust ausgeschossen. Den ersten Platz belegte bei den Herren Markus Sonyi, Peter Weiß und Markus Pörschke teilen sich den zweiten Platz, beide kamen auf die gleiche Anzahl Ringe.
Neue Bürgerkönigin ist Stephanie Protze, gefolgt von Annika Dohle und Tanja Oben-Stintenberg. Heute morgen geht das Schützenfest der Kleinen Schweiz mit dem Fleischwurstessen weiter, an dem nur die Männer teilnehmen, das in einen Frühschoppen mit Grillen übergeht, während sich die Frauen bei Kaffee und Kuchen treffen und der Tag mit einem gemütlichen Abend ausklingt.
König Martin schwärmt vom Abschluss und eigentlichen Höhepunkt des Festes. „Am Mittwoch kommen wir in kleiner Runde zusammen, um das Pfänderbier zu trinken, das ist immer sehr nett“, erzählt er.