Land Rover verabschiedet den Defender
Das Modell wurde von April 1948 bis Januar 2016 hergestellt. In Wülfrath wurde jetzt mit einem großen Fest Abschied genommen.
Wülfrath. „Im Vorfeld hatten wir unsere Kunden zu diesem ganz speziellen Event eingeladen“, erklärte Dag Rogge, Geschäftsführer im Experience-Center von Land Rover. „Schnell wurde klar, dass die geplante Kapazität nicht ausreichen würde“. Am Ende waren es mehr als 400 Fans und Enthusiasten aus ganz Deutschland sowie dem benachbarten Ausland, die am Samstag in den Wülfrather Steinbruch und in den Genuss des abwechslungsreichen Programms kamen.
Natürlich konnten hier auch sämtliche Modelle der geschichtsträchtigen „Defender“-Serie noch einmal live begutachtet werden, angefangen bei der ersten Serie aus dem Jahr 1948 bis hin zum letzten für Deutschland produzierten Fahrzeug vom Januar dieses Jahres. Und mit eben diesem Geländewagen hatte man noch etwas Besonderes vor. „Wir haben einen Fotowettbewerb veranstaltet, bei dem die schönsten Defender-Momente eingesandt werden sollten“, erklärte Christian Uhrig, Leiter der Abteilung Marketing und Kommunikation. „Die Resonanz war überwältigend, es kamen mehr als 5000 Bilder bei uns an.“
„Der Sieger erhält heute den letzten für Deutschland produzierten Defender“, freut sich Uhrig über einen weiteren besonderen „Defender Moment“, den er mit Oliver Drewes aus Niedersachsen teilen konnte. Der 39-Jährige will das Fahrzeug jedoch nicht behalten, sondern für einen guten Zweck versteigern. Er engagiert sich seit vielen Jahren für Waisenkinder im kenianischen Mombasa. Den Kindern im „Furaha Phoenix Kinderhaus“ kommt der Erlös aus der Versteigerung des Defenders in Form eines dringend benötigten Schulbusses zugute.
Auf dem Programm des ausgebuchten Events standen auch Fahrten durch den Steinbruch. „Das ist ein ganz besonderes und unbeschreibliches Gefühl“, betonte Christian Wall vom Land Rover Club Deutschland. „Es gibt viele Gründe, einen Land Rover zu fahren. Angefangen bei den Fähigkeiten im Gelände bis hin zur komfortableren Ausstattung des Discovery-Modells“.
Christian Wall, Mitglied im Land Rover Club Deutschland
Er selbst fährt seit dem Jahr 1993 Land Rover, den sprichwörtlichen Einstieg machte er mit einer Militärvariante des Defenders. Seitdem wollte er kein anderes Auto mehr fahren. „Große Männer ändern eben auch nur die Größe ihres Spielzeugs“, sagte er und zeigte stolz, welche Möglichkeiten der legendäre Defender für Individualisten bietet.
Angefangen bei der berühmten Seilwinde über Dachzelte bis hin zum Unterwasser-Schnorchel gibt es alles, was das Herz der Enthusiasten höher schlagen lässt. Wie lange ein Land Rover im Durchschnitt fahr- und nutzbar wäre? „So lange, wie der Besitzer es möchte“, betont Christian Wall. Ersatzteile zu erhalten, selbst für Fahrzeuge aus den 50er Jahren, wäre kein Problem.
„Wir sind gerade dabei, diese Sparte im Unternehmen auszubauen. Selbst komplette Restaurationen von älteren Fahrzeugen sind bei uns möglich“, sagte Dag Rogge, Geschäftsführer im Experience-Center von Land Rover. Die Ikone der Geländewagen-Szene wird also noch eine ganze Weile unterwegs sein.