Feuerwehr rückt immer öfter zu technischer Hilfeleistung aus

Zum ersten Mal hatte die Feuerwehr Wülfrath zum Neujahrsempfang ins Paul-Ludowigs-Haus eingeladen. Neben Ehrungen stand der Jahresbericht im Fokus.

Ehrungen bei der Feuerwehr Wülfrath:Guido Großmann (li) ehrt Heinz Willi von Bögel (re) für 70 Jahre Mitgliedschaft

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Es geht ja doch: Ein indirektes Licht hier, ein bisschen Illumination dort — und schon ist aus der tristen Mehrzweckhalle ein stimmungsvoller Paul-Ludowigs-Festssaal geworden, der in Blaulicht-Bleu und Drehleiterwagenrot das rechte Ambiente für eine Premiere bietet: den ersten Neujahrsempfang der Freiwilligen Feuerwehr in einem neuen Rahmen.

Foto: Bahrmann, Simone (simb)

Der neue Stil ist auch Sinnbild für das neue Selbstbewusstsein der Wehr unter der Leitung des Trios Guido Großmann, Matthias Mausbach und Sven Salomon. „Wir wollen mit dem Abend Danke sagen“, sagt Großmann. Rund 200 Gäste sind im Saal; nicht nur die Wehr - Aktive wie Passive -, sondern auch die Politik (unter anderem die Vorsitzenden von CDU, SPD und FDP) ist vertreten. Aber vor allem die Partner der Wehrleute machen den Unterschied zu üblichen Veranstaltungen aus. Denn speziell ihnen wird gedankt.

Foto: Simone Bahrmann

Der Jahresbericht, den Matthias Mausbach mit persönlichen Eindrücken garniert, fasst das Engagement in Zahlen. Im Berichtsjahr 2013 fuhr die Wehr 3704 Einsätze. Das Löschen von Feuern spielt längst nicht die größte Rolle. Zu 61 Bränden rückte die Wehr aus. Ganz oben in der Statistik stehen 3292 Rettungsdiensteinsätze.

Eine immer größere Rolle spielt zudem die technische Hilfe, die 2013 mit 243 Fällen in die Statistik einging. Dazu zählen Ölunfälle (70), das Beseitigen von Gefahrenbäumen (22) und das „Befreien“ von Personen hinter verschlossenen Türen oder aus Aufzügen (36).

Auch wenn die Zahl der aktiven Mitglieder um zwei auf 87 gestiegen ist, „dürfen wir beim Werben um neue Leute nicht nachlassen“, so Großmann. „Wir brauchen unverändert mehr Aktive“, sagt Mausbach. Das Durchschnittsalter der Wehrleute: 32,4 Jahre. Nur neun weibliche Mitglieder sind zurzeit aktiv. Bei der Jugendfeuerwehr ist das Verhältnis nur wenig besser: vier der 35 Mitglieder sind Mädchen. Die Ehrenabteilung zählt 18 Personen.

Die Bedeutung der Wehr streicht an dem Abend in Rohdenhaus Bürgermeisterin Claudia Panke heraus. Und sie kommt nicht mit leeren Händen. Sie ist mit den Finanzmitteln aus ihrem Verfügungsfond sparsam umgegangen, was nun eine stattliche Zuwendung an den Förderverein der Jugendwehr und des Feuerschutzes ermöglicht: 800 Euro.