Geteiltes Echo zu Taschen-Aschenbechern in Wülfrath
Einige Raucher fühlen sich von der Aktion gegängelt.
Wülfrath. „Genial“, findet Detlev Hammacher diese Idee. Seit vergangener Woche werden in Wülfrath an Plätzen, wo besonders viele Menschen vorbei kommen, so genannte Taschen-Aschenbecher verteilt. Die kleinen Pappschachteln lassen sich leicht öffnen und verschließen, in ihnen können die Überreste von aufgerauchten Zigaretten verschwinden.
Der Sinn: Die Kippen werden nicht achtlos weggeschmissen, die Stadt wird sauberer. Raucher wie Detlev Hammacher, dem der kleine Taschen-Aschenbecher am Donnerstag vor dem Angermarkt überreicht wurde, finden die Aktion super, denn oft sei der Weg zum nächsten Mülleimer weit. Die Pappschachtel kann man, gut verschlossen, in der Tasche mitnehmen.
Andere sind zumindest skeptisch. „Heute morgen ist eine Raucherin extra zu mir ins Rathaus gekommen“, erklärt Ulrike Eberle, städtische Koordinatorin der Initiative. „Die Frau war ganz aufgebracht.“ Als Grund nannte sie, dass sie sich als Raucherin ständig gegängelt fühle, in Lokalen könne man nicht mehr rauchen und auf öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen werde man als Raucher in besonders gekennzeichnete Bereiche verdrängt.
Doch Ulrike Eberle konnte sie beruhigen. Denn die Aktion mit dem Taschen-Aschenbecher ist nur der erste Schritt auf dem Weg zu einem saubereren Stadtbild. Im kommenden Jahr sollen Aktionen gegen weggeworfene Kaugummis und anderen Müll folgen.
Bereits am Samstag waren einige Pappschachteln auf dem Weihnachtsmarkt verteilt worden, gestern wurde berichtet, dass viele ungenutzt auf dem Boden gelandet wären. Zu erhalten sind die kleinen Aschenbecher — für die, die sie nutzen wollen — im Bürgerbüro, in der Medien Welt und bei Schlüter.
Ab kommender Woche wird der Ordnungsdienst verstärkt kontrollieren und ein Verwarngeld von zehn Euro ist künftig die Folge, wenn Kippen, aber auch anderer Müll, einfach weggeworfen werden.