Goethestraße: Abriss noch in diesem Jahr
An der Goethestraße sollen bestehende Gebäude einer neuen Bebauung weichen.
Wülfrath. „Ein Tiefbauunternehmen und ein Autohaus mit Werkstätten: So etwas gehört nicht mitten in die Innenstadt“, sagt Juan Carlos Pulido. Für den GWG-Geschäftsführer steht daher auch außer Frage, „dass an der Goethestraße alles besser sein wird als bisher“.
Noch in diesem Jahr soll mit den Abbrucharbeiten am ehemaligen Beuteführ-Autohaus und dem benachbarten TIW-Areal begonnen werden. Dann plant die Stadttochter an dieser Stelle vor allem Wohnungsbau — zum Teil mit Lofts, aus denen ein Blick über die Altstadt möglich sein soll.
5500 Quadratmeter ist die Fläche groß: Zwischen Schillerstraße, Goethestraße und dem Höfchen soll ein neues Quartier entstehen. Mehrere Millionen Euro werden investiert. „Das ist klassisches Brachflächen-Recycling“, sagt Pulido. Schließlich seien die Grundstücke in Teilen schon seit Jahren nicht mehr genutzt worden. Der Bunker ist vor zwei Jahren gefallen. Die anderen Immobilien sollen jetzt schnell folgen.
Aus Pulidos Sicht passt das Vorhaben bestens in die Neuausrichtung Wülfraths. „Nicht nur, dass qualitätsvoll aufgewertet wird: Die Stärkung des Einzelhandels haben wir auch im Blick. Und das ist ein Schlüssel der gesamten Neupositionierung.“
Mehr Menschen sollen in der Innenstadt wohnen. Sie sollen nicht nur in die Geschäfte gehen und kaufen, „sondern für Leben über die Ladenschlusszeiten hinaus sorgen“. Die Pläne, die die GWG jetzt entworfen hat, spiegeln einen ersten Eindruck wider. „Das ist die Richtung, in die es gehen soll.“
An der Goethestraße/Ecke Schillerstraße soll demnach ein gewerblich genutztes Gebäude entstehen: im Erdgeschoss zwei Geschäfte, darüber in zwei Etagen Büro- und Verwaltungsräume.
In diesem ersten Bauabschnitt sollen sich dann daran Wohnungsbauten anschließen. „An der Schillerstraße wollen wir dann mit der Höhe spielen“, skizziert Pulido die Grundidee. Im Erdgeschoss zur Straße zugewandt sind die Garagen und Kellerräume, in der Etage darüber die ersten Wohnungen, „und die haben zur Rückseite einen direkten Gartenzugang“, so Pulido. 23 Wohneinheiten sollen entstehen im ersten Bauabschnitt. In einem weiteren sollen dann zwei Mehrfamilienhäuser errichtet werden.
Der GWG-Chef sieht einen Markt für dieses Projekt, „wo noch viele Dinge flexibel gehandelt werden können, wie die Flächenmaße der Wohnungen“. Ein Vorteil aus seiner Sicht — und mit Blick auf das geplante Einkaufszentrum: „An diesem Standort kann der Bewohner bald alle Dinge des täglichen Bedarfs erwerben, ohne das Auto benutzen zu müssen.“
Im nächsten Schritt wird sich die GWG mit den konkreten Abbruchplanungen befassen. „Wir erwarten keine gravierenden Überraschungen. Aber es ist ein schwieriges Umfeld. Da müssen wir mit Sorgfalt vorgehen.“ Parallel sollen die Pläne weiterentwickelt werden.