Goethestraße: Sorge um Parkplätze
Im Sommer steht der Innenstadt das nächste große Straßenbauprojekt bevor: Es geht an die östliche Goethestraße.
Wülfrath. Der Abschnitt zwischen Diek und Düsseler Straße wird eine Herausforderung, das machte der externe Experte Bernd Niedermeier von der Planungsgruppe MWM im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss deutlich: „Wir sind viele Kompromisse in der Planung eingegangen.“ Eigentlich ist die Straße nämlich zu schmal, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Ein entscheidender Interessensausgleich muss noch erreicht werden: Was wird aus den Parkplätzen? Die Stadt rechnet damit, so Dezernent Martin Barnat, dass es auf der Goethestraße bald wegen der Bauentwicklung an der Südstraße mehr Verkehr geben wird. „Wir empfehlen, die Zweispurigkeit am Ende der Straße von 40 auf 90 Meter zu erhöhen“, stellte Niedermeier den Lösungsansatz vor. Der Nachteil: Dadurch fallen acht Stellplätze weg. Kein Wunder, dass die gewerblichen Anlieger nicht begeistert waren.
Nach Gesprächen entwickelten die Planer eine zweite Variante für diesen Teil der Goethestraße, bei dem die Zahl der Stellplätze auf dem Abschnitt lediglich von 22 auf 18 sinken würde. Dafür müsste jedoch eine kleine Verschwenkung in die Straße eingebaut werden, so dass am Rand zusätzliches Längsparken möglich wird. Das Problem: An diesem Nadelöhr wird es dann eng - vor allem, wenn man bedenkt, dass sich alle Wülfrather Buslinien durch das Nadelöhr zwängen müssen. „Darin sehen wir ein Risiko, deshalb bevorzugen wir die erste Variante“, mache Niedermeier deutlich.
Während CDU-Fraktionschef Axel Effert ebenso die Skizzen ohne die Kurve um zusätzliche Parkplatz gelungener fand, sprach sich André Herbes von der Wülfrather Gruppe für die zweite Lösung aus. „Das ist die einzige Variante, bei der eine Verkehrsberuhigung eine Rolle spielt“, stellte er fest. Auf diesem Sektor müsse etwas getan werden. Die Politik hat noch Zeit, sich über die Sache klar zu werden. Abgestimmt werden soll erst im nächsten Fachausschuss.
Doch egal, welche Lösung kommt: Die Bauarbeiten, die bis zum Winter dieses Jahres laufen sollen, werden die Verkehrsströme in der City erneut beeinträchtigen. Geplant ist, dass die Haltestelle Stadtmitte vor dem Anger-Markt entfällt und alle Buslinien am Diek halten. Der ÖPNV würde dann die Schleife Wilhelmstraße, Am Diek, Goethestraße und Mettmanner Straße fahren. „Für den Autoverkehr können wir noch keine abschließende Aussage machen“, stellte Bernd Niedermeier fest. Sowohl eine Vollsperrung als auch eine einseitige Durchfahrt der Baustelle sei denkbar.
Nach der Fertigstellung der Maßnahme aus dem Stadtentwicklungsplans (Step) dürfen sich die Wülfrather unter anderem auf ein neues Pflaster freuen. Allerdings wird die Optik an dem Teilstück der Goethestraße wohl nicht einheitlich werden, weil die Eigentümer der dortigen Privatflächen bei der Sanierung nicht mitziehen. Die Bäume, deren Wurzelwerk bereits den Bürgersteig anheben, sollen durch Säulen-Eichen ersetzt werden.