Grünstreifen soll Parkfläche werden
Der Stadtentwicklungsausschuss befasste sich mit der Rasenfläche in Höhe der Lindenschule. Dort ist Parken bereits gängige Praxis.
Wülfrath. Axel Welp (SPD) ist für einen klaren deutschen Hauptsatz immer zu haben. „Das erinnert mich an Bergisches Landrecht. Es ist zwar verboten, alle machen es trotzdem und am Ende erlauben wir es“, sagte Welp vor kurzem im Ausschuss für Stadtentwicklung. Thema im Ausschuss war das Parken auf dem Grünstreifen an der Lindenschule.
Die CDU hatte einen Antrag an die Verwaltung gestellt. Inhalt: Auf dem entsprechenden Abschnitt zumindest zu überprüfen, ob man das Parken dort erlauben kann. Begründung: Der Grünstreifen wird von vielen Fahrern bereits als zusätzliche Parkfläche genutzt, so dass der Bedarf nachweislich bestehe, so die CDU. An der Lindenstraße zeige sich, dass die in einem ersten Schritt erfolgte Umwandlung eines Teils der Grünfläche zur Parkfläche nicht ausreicht, aber ein Schritt in die richtige Richtung war. Die zweckentfremdete Nutzung des restlichen Grünstreifens als Parkfläche gehe „mit einer deutlichen optischen Beeinträchtigung einher“. Es handle sich jetzt um einen „Schandfleck“, so die CDU. Der Stadt würden so zusätzliche Reparatur- und Pflegekosten entstehen.
Mit dem Umbau der Flächen zu einem offiziellen Parkstreifen könne hier abgeholfen werden. Der Grünstreifen könne in das Parkkonzept der Stadt integriert werden. Es sollte aber sowohl an der Düsseler Straße als auch an der Lindenstraße sichergestellt werden, dass dort, wie jetzt häufiger der Fall, große und schwere Lkw abgestellt werden. Das ist allerdings heute schon verboten. Axel Welp blieb trotz der Erklärungsversuche der CDU sehr skeptisch. Er regte an, dass das Ordnungsamt verstärkt gegen falsch parkende Lkw, die teilweise auch auf dem angrenzenden Radweg stehen, vorgehen soll. „Das machen wir bereits regelmäßig. Das Ordnungsamt ist draußen“, sagte Bürgermeisterin Claudia Panke, die sich in die Diskussion einschaltete.
Axel Welp, SPD
Das widerrechtliche Befahren der Gehwege unter Gefährdung von Passanten, insbesondere Schulkindern, soll verhindert werden, so Panke. André Herbes von der Wülfrather Gruppe schlug vor, wenn man schon das Parken erlaube wolle, dann sollte man die Flächen in Richtung der Moschee direkt mit einbeziehen.
Darüber hinaus wollte Herbes wissen, inwieweit die Kosten für die Grünpflege tatsächlich sinken. Thomas May von den Grünen sieht die Erweiterung aufgrund des „Rückbaus von Straßenbegleitgrün“ kritisch. Hinter den Kulissen hatte sich die Stadt allerdings schon Gedanken gemacht. Kämmerer Rainer Ritsche teilte den erstaunten Anwesenden mit, dass das Ordnungsamt eine Zustimmung von Straßen NRW schon eingeholt habe. Es spreche offenbar nichts dagegen. Nur die wichtige Frage, wer den Umbau bezahlt, sei noch offen, so Ritsche. Und auch da hat die Stadt schon nachgerechnet.
„Nach einer ersten überschlägigen Kostenermittlung für einen 70 Meter langen Streifen befahrbare wassergebundene Oberfläche ist mit Herstellungskosten in Höhe von etwa 11 000 Euro zu rechnen“, sagte Martin Barnat, Technischer Dezernent in Wülfrath. Er versprach, dass die Verwaltung die Kosten für die Herstellungs- und Unterhaltungskosten ermittelt und erneut im Ausschuss vorstellen wird. Die Flächen bis zur Moschee sollen mit einbezogen werden. Im Bereich des Düsseler Tores möchte man überlegen, wie man dem Parken von Lkw wirksam entgegentreten kann.